Leitl statt Fiél gegen den FCN: „schwierige Aufgabe“
Bekanntermaßen kommt es für den 1. FC Nürnberg beim kommenden Auswärtsspiel bei Hertha BSC nicht zum Wiedersehen mit dem Ex-Trainer. Denn Anfang der Woche wurde Cristian Fiél nach nur 22 enttäuschenden Spieltagen und Rang 14 vom Hauptstadtklub freigestellt. Sein Nachfolger ist dennoch ein alter Bekannter für den FCN. Über zweieinhalb Jahre hinweg lief der neue Hertha-Trainer Stefan Leitl als Spieler insgesamt 59-mal für den Club auf. „Ich hatte meine erfolgreichste Zeit als Spieler in Nürnberg“, kam er während der Spieltagspressekonferenz kurz auf den Aufstieg 2001 zu sprechen. Zudem arbeitete er über drei Jahre lang gleich nebenan beim Rivalen aus Fürth als Cheftrainer.
In seinem ersten Spiel als Trainer der Berliner erwartet der 47-Jährige mit dem FCN eine laut eigenen Aussagen „schwierige Aufgabe“. Der gebürtige Münchner sieht eine Nürnberger Mannschaft, die „in der Rückrunde richtig gut rausgekommen ist“ aus der Winterpause und „sehr diszipliniert spielt“. Tatsächlich steht die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose mit 12 von möglichen 15 Punkten auf Rang 2 der Rückrundentabelle der 2. Bundesliga. Aufgrund dieses Selbstbewusstseins und der Tatsache, dass „sie in der Rückrunde richtig gut spielen“, rechnet Leitl mit starken Gästen.
Ballbesitz, Umschalten & Justvan
Auch, was den Club aus seiner Sicht aktuell so gut macht, verriet der erfahrene Zweitligatrainer. Einerseits sei der FCN eine Mannschaft, die „sehr gute Umschaltmomente hat und sehr viel Tempo dabeihat“. Dies sei damals auch beim Auswärtsspiel in Hannover der Fall gewesen, als Leitl noch dort als Übungsleiter fungierte. Andererseits sieht der ehemalige Mittelfeldspieler auch, dass „ein klarer Plan dahintersteckt“, was das fränkische Ballbesitzspiel angeht. Diese „guten Momente“ mit Ball, die stetig zunahmen, haben auch mit dem steigenden Selbstbewusstsein des FCN zu tun. „Für uns gilt es, diese Situationen zu kontrollieren“, kündigt der Herthaner Coach an.
Um den 1. FC Nürnberg nicht zum Zug kommen zu lassen, ließ der für ein intensives Spiel gegen den Ball bekannte Leitl seine neue Mannschaft wenig überraschend am Gegenpressing arbeiten. Über „eine gute Restverteidigung und ein gutes Gegenpressing“ wolle man die FCN-Angriffe „im Keim ersticken“. Dabei wollen die Berliner auch ein besonderes Augenmerk auf einen Clubspieler richten: „Gerade mit Julian Justvan haben sie jemanden als Tempodribbler und Umschaltspieler, den wir kontrollieren müssen“, so Leitl.
Leitls Top-Bilanz gegen FCN
Auch wenn Leitls persönliche Trainerbilanz gegen den FCN überragend ist – in 11 Spielen verlor er kein einziges Mal und gewann sogar sechsmal –, zollte er auf der Pressekonferenz Respekt für die Nürnberger Entwicklung, die bedingt durch die Umstellung auf die Fünferkette – erstmals beim Gastspiel in Hannover – „mehr Stabilität“ verliehen hätte. Ob der 1. FC Nürnberg diese Stabilität nun auch endlich öfter auf fremdem Platz unter Beweis stellen kann, wird sich am Freitagabend im Berliner Olympiastadion herausstellen.