FCN-Leihspieler hebt seine Mannschaft „auf ein höheres Level“

Das Nürnberger Eigengewächs kommt immer besser in Form – und erhält inzwischen viel Lob.

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Foto: FCN.de

Viel Lob nach unglücklichem Saisonstart

Viel unglücklicher hätte der Start der FCN-Leihgabe bei ihrer neuen Station kaum verlaufen können. In seinem ersten Ligaspiel für den BFC Dynamo sah Nicolas Ortegel nach einer Notbremse die Rote Karte. In seinem zweiten Einsatz – der ersten Runde des DFB-Pokals – unterlief ihm in der Schlussphase ein folgenschwerer Patzer, der mitentscheidend dafür war, dass der Regionalligist gegen den VfL Bochum in der Verlängerung mit 1:3 ausschied.

Dass sich nur zwei Monate später die Schlagzeilen über Ortegel ins komplette Gegenteil wenden würden, hätten damals wohl die wenigsten erwartet. Nach dem jüngsten 1:0-Sieg über den FSV Zwickau titelte der Verein selbst über seinen Keeper als „Fels in der Brandung“. Der Berliner Kurier schrieb gar, der 21-Jährige hebe „den BFC Dynamo auf ein höheres Level“.

Nicolas Ortegel, der seit 2014 sämtliche Jugendmannschaften des 1. FC Nürnberg durchlief, war in der Vorsaison noch die Nummer 1 der U23 in der Regionalliga Bayern.

Stark mit und gegen den Ball

Tatsächlich trug Ortegel beim Erfolg gegen Zwickau – dem dritten Zu-Null-Spiel aus den letzten vier Partien – entscheidend dazu bei, die drei Punkte festzuhalten. Mehrfach verhinderte er mit starken Paraden einen Gegentreffer. Nicht nur Kapitän Rufat Dadashov kürte ihn daraufhin zum „Man of the Match“. Auch Trainer Dennis Kutrieb lobte ihn ausdrücklich: „Uns hat Ortegel im Spiel gehalten, der eine sehr gute Partie hatte“, so der Coach, der nicht nur seine Reflexe, sondern auch seine Ruhe am Ball hervorhob. Denn das Nürnberger Eigengewächs sei ein Torhüter, „der auch immer hinten die Ruhe hatte, trotzdem Fußball zu spielen“ – und somit auch unter Druck seine fußballerischen Qualitäten einbringen könne. Zu Saisonbeginn war laut Berliner Kurier noch sein „manchmal zu sorgloser Spielaufbau“ Thema.

Grinsender Ortegel – gelungene Leihe?

Inzwischen haben sich die Schlagzeilen im Zuge seines Leistungsanstiegs hin zu Prädikaten wie „Extraklasse“ verändert. Ortegel selbst zeigte sich nach dem Sieg zufrieden – und erleichtert: „Als der Halbzeitpfiff kam, bin ich schon mit einem Grinsen auf meinen Torwarttrainer zugelaufen“, verriet er gegenüber Sport im Osten. „Da kommen die Emotionen hoch. Es ist wie für einen Stürmer, wenn er ein Tor schießt – wenn man als Torwart einen 100-Prozentigen rausholt. Einfach brutale Freude.“

Klingt ganz danach, als wäre Ortegel mittlerweile voll und ganz in der Regionalliga Nordost angekommen. Entsprechend wird man beim BFC Dynamo weiter auf ihn als Rückhalt setzen. Denn trotz sieben Punkten aus den letzten vier Spielen hängt der Hauptstadtklub mit zwölf Zählern nach elf Spieltagen noch im unteren Mittelfeld fest. Nichtsdestotrotz scheint diese Leihe derzeit für alle Beteiligten ein Erfolg zu sein – für den BFC, für den Club und vor allem für Nicolas Ortegel selbst.