FCN: „Lange genug bei Bayern auf der Bank“ – Klose versteht Ersatzspieler

Der Trainer des 1. FC Nürnberg konnte durch Louis van Gaal lernen.

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Foto: DO IT NOW Media

Großer Kader, neue Rollen

Schon vor Saisonbeginn war absehbar, dass einige Spieler des 1. FC Nürnberg nicht auf die gewünschten Einsatzzeiten kommen würden. Laut transfermarkt.de stellt der Club mit 35 Akteuren den zweitgrößten Kader der 2. Bundesliga.

Insofern trifft es immer wieder gestandene Profis wie die Neuzugänge Semir Telalovic, Tom Baack oder zuletzt Mickael Biron, die es zeitweise nicht einmal in den 20er-Spieltagskader schaffen. Und auch letztjährige Stammspieler wie Ondrej Karafiat und Robin Knoche müssen – falls es keine Ausfälle gibt – meist mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen.

Kloses Erfahrung beim FC Bayern

Gerade die Situation von Knoche und Karafiat kann Miroslav Klose gut nachvollziehen. Der 47-Jährige weiß aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, nicht mehr zur ersten Wahl zu gehören. Zwischen 2009 und 2011 kam er beim FC Bayern unter Trainer Louis van Gaal in zwei Bundesligaspielzeiten lediglich auf 20 Startelfeinsätze – 34 weitere Male saß er auf der Bank.

„Ich war lange genug bei Bayern auf der Bank“, erinnert sich Klose vor dem Sieg in Dresden am Sky-Mikrofon. Genau deshalb kann er sich heute gut in seine Ersatzspieler hineinversetzen: „Ich weiß, was man da alles machen muss, um für jede Minute zu kämpfen.“

Lehrreiche Phase unter van Gaal

Schon vor seinem Engagement beim Club sprach Klose darüber, wie prägend diese Phase für ihn war: „Es war eine lehrreiche Zeit, weil ich sehr viel auf der Bank saß und wenig Einsätze hatte. Ich habe damals viel mitgenommen, was mir heute als Trainer unheimlich hilft“, sagte er 2024 im „Spielmacher“-Podcast.

Speziell mit Blick auf Knoche und Karafiat zeigt sich Klose nun äußerst zufrieden: „Sie lassen sich nicht hängen. Das imponiert mir.“ Gleichzeitig weiß er aber, wie hoch der Aufwand ist, sich wieder in den Fokus zu spielen.

Besseres Player Management als van Gaal?

Was Klose möglicherweise besser macht als van Gaal: der Umgang mit Reservisten. Denn ein gutes Verhältnis zum Niederländer hatte er damals nie. Im Podcast sprach er offen darüber, dass er „überhaupt keinen Draht“ zu van Gaal gefunden habe und ihn „menschlich ganz weit hinten“ einsortiere.

Umso bemerkenswerter ist es, dass Klose dem ehemaligen Bondscoach dennoch fachlich ein gutes Zeugnis ausstellte: „Ich hatte nie den Top-Top-Trainer, bei dem fachlich, menschlich und taktisch alles zusammengepasst hat. Fachlich war es sicherlich van Gaal.“

Dass seine Spieler trotz weniger Minuten positiv bleiben und Leistung zeigen – wie etwa Robin Knoche bei seinem Startelf-Comeback nach neun Spielen auf der Bank – spricht wiederum dafür, dass Klose zwischenmenschlich schon das ein oder andere besser macht als sein früherer Trainer.