Trotz Tor: Tzimas unglücklich
Erstmals blieb Stefanos Tzimas im Trikot des 1. FC Nürnberg vier Spiele in Folge ohne eigenen Treffer. Diese kleine Torflaute konnte der 19-jährige Stürmer mit seinem Abstauber bei der 1:2-Heimniederlage gegen Hannover 96 beenden. Zwar musste der Grieche den Ball nur noch per Kopf über die Linie drücken, jedoch wirkte er entscheidend am zwischenzeitlichen Führungstreffer mit, indem er in der Entstehung willensstark einen langen Ball gegen 96-Abwehrchef Marcel Halstenberg behauptete.
Nichtsdestotrotz bot der Nürnberger Torjäger über weite Strecken der Partie eine eher unglückliche Figur. Schon im Vorfeld thematisierte Miroslav Klose, dass Tzimas zuletzt wieder häufiger – wie schon in seiner Anfangsphase beim Club – mit dem „Kopf durch die Wand“ wolle. Diese Beobachtung erneuerte der Trainer nach dem Spiel gegen Hannover: „Ich verstehe, dass er den direkten Weg als Stürmer sucht“ und fügte später an: „Direkter Weg ja, aber nicht auf den Mann.“
Kloses Rat an Tzimas
Auch die Zahlen bestätigen Tzimas‘ in jüngster Zeit etwas kopflos wirkendes Spiel. In Berlin verlor der Angreifer 83 % seiner Offensiv-Zweikämpfe, gegen Hannover landeten 59 % seiner Zuspiele beim Gegenspieler – jeweils verheerende Werte, die sich auf dem Feld in Form von einigen Ballverlusten äußerten.
Um dies in Zukunft zu verhindern und wieder mehr zu seinem Spiel zu finden, hat Klose auch einen Rat für seinen Stürmer parat: „Manchmal ist diagonal dribbeln entscheidend“, merkte der 46-Jährige an und bezog sich damit auf Tzimas‘ zu vertikales Zustürmen Richtung Gegenspieler: „Durch ihn durch kann man nicht rennen.“ Stattdessen würde „mehr Diagonalität“ helfen, „weil du dem Mitspieler Zeit gibst, sich neu zu positionieren“.
Heißt: Tzimas verschafft seinen Mitspielern mehr Zeit, nachzurücken und Räume zu belaufen. Einerseits böte es dem Angriff mehr Variabilität, von der andererseits auch Tzimas durch mehr Passoptionen profitieren würde. Ein Zustand, der seiner Entscheidungsfindung behilflich sein könnte.
Gespräche mit Klose & Emreli-Rückkehr?
Tzimas selbst möchte weiter an sich arbeiten und setzt dabei auf die Hilfe des WM-Rekordtorschützen, wie er nach der jüngsten Niederlage erzählte: „Ich hatte viele Gespräche mit dem Trainer. Er hilft mir sehr“, bezog er sich auf die kleine Torkrise, die ihn laut eigener Aussage nicht mental beeinflusste. Trotzdem wirkten seine Aktionen zuletzt so, als wolle es der Youngster zu sehr auf eigene Faust lösen und wäre zu verbissen.
Beim wichtigen Auswärtsspiel in Münster wird der 1. FC Nürnberg wieder einen klareren Stefanos Tzimas brauchen. Möglicherweise könnte ihm dabei eine erneute Doppelspitze helfen: „Vielleicht ist es manchmal für mich besser, mit zwei Stürmern zu spielen, weil ich mehr Raum bekomme“, so Tzimas, der zudem glücklich darüber ist, dass Mahir Emreli nun doch beim Club bleibt, weil „wir schon gut zusammengespielt haben“. Vielleicht gibt es am 25. Spieltag das Comeback des Sturmduos Emreli-Tzimas – wenngleich der künftige Brighton-Spieler auch ein gutes Verhältnis zu Janis Antiste betonte.