Anknüpfen
Der 1. FC Nürnberg möchte gegen Holstein Kiel den zweiten Sieg in Folge einfahren. FCN-Trainer Miroslav Klose war mit dem 2:3-Erfolg vor der Länderspielpause in Düsseldorf weitgehend zufrieden und will mit seiner Mannschaft an die Leistung anknüpfen. In der Zwischenzeit hat man vor allem am Offensivspiel weiter gefeilt: „Viele Abläufe, auch das letzte Drittel, waren Themen in der Pause.“
Fraglich
Noch immer nicht klar ist, ob der Club dabei auf Adam Markhiyev zurückgreifen kann. „50:50“ betitelt Klose die Chancen auf einen Einsatz des finnischen Nationalspielers, der noch an Knöchelproblemen laboriert. Bis auf die Langzeitverletzten sowie die sich im Aufbautraining befindenden Danilo Soares und Tom Baack kann der FCN ansonsten auf alle Spieler zurückgreifen.
Variabler Gegner
Mit den Störchen empfängt man einen Gegner, der unter anderem mit seiner Vielseitigkeit besticht. Die Elf von Marcel Rapp hat zwar mit der Dreierkette eine klare Systematik gefunden, ist aber in den verschiedenen Spielphasen sehr variabel. So kann man beispielsweise – vor allem zu Hause – sehr intensiv und hoch pressen, aber auswärts schon auch mal im tieferen Block verteidigen. „Sie können beide Phasen gut“, weiß auch Klose – und erwartet den Gegner „zumindest phasenweise“ im Angriffspressing. Besonders gut ist bei den Kielern das Umschaltspiel, wogegen der Club gut abgesichert sein muss.
Im Spiel nach vorne überlädt Kiel aus dem nominellen 3-4-2-1 gerne den rechten Flügel über Alexander Bernhardsson und Adrian Kapralik. Dadurch ist die Mannschaft sowohl in der Lage, Zielspieler Phil Harres im Sturm mit langen Bällen zu bedienen, als auch sich von Station zu Station nach vorne zu spielen, wenngleich man sich normalerweise eher weniger über Ballbesitz definiert. Stattdessen ist man eine physisch sehr starke Mannschaft, die in den Parametern Sprints, Laufleistung und Intensiven Läufen zu den Top-Teams der Liga gehört. Viele Tiefenläufe bietet Holstein ebenfalls an.
Spannendes Spiel
„Da der Gegner richtig gut ist, wird es ein spannendes Spiel“, freut sich Klose auf die Partie gegen den Bundesligaabsteiger. Tatsächlich hätten die Kieler bereits deutlich mehr Treffer und Punkte auf der Habenseite haben können, scheiterten aber unter anderem an der schwächsten Großchancenverwertung. Auch das Auftaktprogramm täuscht womöglich etwas über die erst zehn Punkte der Gäste. Schließlich spielte man mit Paderborn, Schalke, Hannover, Karlsruhe, Elversberg und Darmstadt bereits gegen die aktuellen Top-5 der Liga.
„Jeder kann jeden schlagen“, betont Nürnbergs Trainer dennoch die Ausgeglichenheit der Liga – und richtet den Fokus gewohnt auf seine Mannschaft: „Dementsprechend gilt es, total fokussiert in das Spiel zu gehen und einen Dreier zu Hause einzufahren.“
Chefsache
Vor wenigen Tagen endete zudem die Zusammenarbeit zwischen dem 1. FC Nürnberg und Co-Trainer Jens Bauer. Der 33-Jährige war unter anderem für Standardsituationen zuständig. Zwar müsse man noch schauen, wie man diese endgültig neubesetzen wird. Fürs Erste scheinen ruhende Bälle aber auch Chefsache zu werden: „Das haben wir auf mehreren Schultern verteilt, unter anderem auf meine Wenigkeit. Damit ich da ein bisschen näher und intensiver dran bin.“ So darf man gespannt beobachten, ob nach ruhenden Bällen vor allem in der Defensive beim FCN gegen Kiel bereits Verbesserungen erkennbar sein werden.