FCN: Klose kündigt klassischen Stürmer an – „Wird sicherlich in Zukunft so sein“

Wird eine Umstellung im Sturm die Ineffizienz des 1. FC Nürnberg beenden?

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Foto: DO IT NOW Media

FCN weiterhin ineffizient vor dem Tor

Die Offensive bleibt das große Problem des 1. FC Nürnberg in dieser Saison. Nach neun Spieltagen erzielte der Tabellenfünfzehnte der 2. Bundesliga gerade einmal acht Treffer – nur Schlusslicht FC Magdeburg traf noch einmal weniger. Dabei wären die Chancen für deutlich mehr Tore vorhanden. Laut Expected Goals hätte der FCN über sechs Treffer mehr erzielen können – auch in diesem Wert sind nur die Magdeburger ineffizienter.

Wie wichtig Effizienz ist, zeigten die Partien gegen den VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf. So war es sicherlich kein Zufall, dass der Club ausgerechnet in den beiden Spielen gewann, in denen er seinen Expected-Goals-Wert nicht unterbot. In den restlichen sieben Partien blieb man – teilweise deutlich – hinter der anhand der Chancenqualität und -quantität erwartbaren Torausbeute.

In sieben von neun Spielen blieb der FCN unter seinen Möglichkeiten.

Falsche statt klassische Neun

Für Diskussion sorgt in diesem Zusammenhang die Maßnahme von Miroslav Klose, seit einigen Wochen ohne echten Mittelstürmer zu spielen. Stattdessen übernahm Rafael Lubach immer wieder die Rolle einer „falschen Neun“, wodurch man zwar Überzahlsituationen im Mittelfeld herstellen kann, aber mit den daraus entstehenden Nachteilen leben muss: „Im ein oder anderen Moment fehlen mir auch die Stürmer, das ist ganz klar“, gab Spielmacher Julian Justvan nach dem 1:1 gegen Holstein Kiel zu.

Insofern stellt sich die Frage, ob Klose und sein Trainerteam nicht bald wieder auf einen klassischen Stürmer setzen sollten – zumal mit Artem Stepanov, Semir Telalovic und Adriano Grimaldi gleich drei Optionen gegen Kiel auf der Bank saßen. „Das ist das Dauerthema“, nahm der 47-Jährige gegenüber der Sportschau zur Stürmerfrage Stellung: „Das ist manchmal auch matchplanabhängig.“ Diesen Matchplan scheint es inzwischen jedoch schon seit mehreren Wochen zu geben.

Baldige Umstellung im Sturm?

Nichtsdestotrotz kündigt der FCN-Trainer an, künftig auch wieder mit einer klassischen Neun agieren zu wollen: „Es wird sicherlich in Zukunft so sein, dass wir das mal machen“, klingt der ehemalige Stürmer diesbezüglich allerdings nicht wirklich entschlossen und betont: „Wir sind variabel. Das ist auch schön.“

Mit Grimaldi, Stepanov und Telalovic hätte Klose Optionen, die vielleicht nicht so variabel wie der spielstarke Lubach sind, sich aber allesamt über das Toreschießen definieren. Zusammen kam das Trio in der Vorsaison in ihren jeweiligen Ligen auf 40 Tore bei rund 33 Expected Goals – also einer deutlichen Überperformance.

Ob beim kommenden Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern einer dieser Stürmer seine Chance in der Startelf erhält, bleibt dennoch fraglich. Auch wenn Klose angesichts der zuletzt zahlreicheren herausgespielten Hochkaräter feststellt: „Auch wir müssen noch ein paar Sachen trainieren, umstellen, anders machen.“ Möglicherweise könnte die Nominierung eines echten Stürmers dabei helfen, effizienter vor dem Tor zu werden.