FCN: noch nicht so weit für Aufstiegskampf?
Es war ein denkbar schmerzhafter Sonntagnachmittag für den 1. FC Nürnberg. Und zwar nicht nur, weil man nach einer kontrollierten ersten Halbzeit eine 1:0-Führung innerhalb von nur acht Minuten zu Beginn des zweiten Durchgangs hergab, sondern umso mehr, weil man durch die daraus resultierende 1:2-Niederlage bei Jahn Regensburg den Anschluss an die Aufstiegsränge verpasste. Schließlich hätte man mit einem Sieg bis auf zwei Punkte an den Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern heranrücken können.
Wer beim Tabellenletzten eine Führung hergibt und damit gleichzeitig dem Jahn ermöglichte, erstmals nach zuvor 18 Rückständen beim 19. Versuch noch zu punkten, ist schlichtweg noch nicht weit genug für den Kampf um die ganz oberen Plätze – zu dieser Schlussfolgerung könnte man zumindest kommen. So sieht es allerdings Miroslav Klose nicht: „Es ist ja immer noch so, dass wir da dabei sind“, entgegnete der 46-Jährige auf die Frage nach dem Ende der Aufstiegsträume in der „Sportschau“.
Klose glaubt an nächste Chance
Für den Club war es indes nicht die erste vertane Möglichkeit, sich an die ersten drei Tabellenränge heranzutasten, wie der FCN-Trainer zudem feststellte: „Immer wenn wir die Möglichkeit hatten, haben wir keine Punkte eingefahren.“ Klose möchte mit seiner Mannschaft daran arbeiten, solche Chancen in Zukunft besser zu nutzen. Dass sich derartige Gelegenheiten sogar noch in dieser Saison ergeben könnten, hält der ehemalige deutsche Nationalstürmer für nicht ausgeschlossen: „Ich gehe davon aus, dass das nochmal passiert, dass wir in dieser Situation sind.“
Klose möchte also bei sieben verbleibenden Spieltagen und fünf Punkten Rückstand auf Rang drei offenbar noch nicht die Aufstiegsflinte ins Korn werfen. Stattdessen freut sich der Coach schon jetzt auf das kommende Heimspiel gegen den Hamburger SV. Gleichzeitig betont er aber auch, dass es ohnehin nie seine Vorgabe war, um den Aufstieg mitspielen zu müssen: „Von mir haben Sie das nie gehört.“ Bei seinen Spielern könnte dieses Thema jedoch präsenter im Kopf gewesen sein: „Der Kopf hat, glaube ich, auch unsere Beine gestört“, vermutet Klose auf der Pressekonferenz, ohne die genaue Ursache dafür zu nennen.
Von Spiel zu Spiel denken
Bei aller Enttäuschung über die bittere Niederlage steht der 1. FC Nürnberg nach 27 Spieltagen weiterhin voll im Soll und hat schon jetzt mehr Punkte eingefahren als in den beiden vorherigen Saisons. Nun gilt es, in den verbleibenden Partien noch so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Dass am Ende ein Platz unter den ersten Drei noch herausspringt, ist inzwischen sehr unwahrscheinlich.
Da das Mindestziel, eine ruhige Saison zu spielen, bereits erreicht scheint, kann man nun befreit gegen viele Gegner aus dem oberen Drittel aufspielen. „Von Spiel zu Spiel denken“ lautet nun Kloses Devise. Trotzdem wird diese vertane Chance in Regensburg wohl noch bis zum Anpfiff der nächsten Partie schmerzen.