Klose sucht Gespräch mit Tzimas
Eigentlich schien Stefanos Tzimas mit seiner sehenswerten Vorarbeit zum goldenen Treffer beim 1:0-Sieg des 1. FC Nürnberg in Münster zum Matchwinner avanciert zu sein. Ganz anders sah das Miroslav Klose, der den Youngster nach Spielende deutlich kritisierte. Mehrmals soll der FCN-Trainer von seinen Assistenten zurückgehalten worden sein, um den jungen Stürmer nicht schon vorzeitig vom Feld zu nehmen. Denn der 46-Jährige war nicht einverstanden mit dem Einsatz von Tzimas.
Schon direkt nach Spielende kündigte Klose an, in der Trainingswoche das klärende Gespräch mit Tzimas zu suchen. Dies ist nun geschehen, wie der frühere Nationalstürmer bei Sky erzählte: „Ich will sowas schnell wieder aus der Welt schaffen. Natürlich bin ich auf ihn zugegangen“, berichtete Klose von einem intensiven Gespräch, in dem er mit Videomaterial seinem 11-Tore-Mann die Kritikpunkte aufzeigte.
Dabei ging es vor allem um „Organisation und Kompaktheit“, die nun auch mal für einen Torjäger Teil der Matchpläne seien. Der 19-jährige Grieche zeigte daraufhin Verständnis, nachdem sein fehlender Input in Münster wohl eine Fehldeutung seiner Aufgabe gewesen war: „Das war ein Missverständnis, auch von ihm, dass er viele Sachen ein bisschen anders verstanden hat. Aber da habe ich nochmal nachgehakt und aufgezeigt“, räumte der Trainer die Unklarheiten aus und sprach davon, dass jetzt „alles gut“ sei.
Besondere Bindung zwischen Klose & Tzimas
Ohnehin spricht Klose von einer engen Bindung zum künftigen Premier-League-Spieler: „Wir haben eine Verbindung, die kann keiner so schnell kappen“, beschreibt der Weltmeister von 2014 sein besonderes Verhältnis zu Tzimas. Dies dürfte auch auf Gegenseitigkeit beruhen. Erst kürzlich ließ das Talent durchblicken, dass es sehr viel Wert auf die Einzelgespräche mit dem WM-Rekordtorschützen lege.
Außerdem zeigt Klose Verständnis für die Situation eines Spielers, der mit seinen jungen Jahren und einer 25-Millionen-Ablöse bald in einer der besten Ligen der Welt spielt: „Ich verstehe die ganze Euphorie. […] Er will jedes Spiel zeigen, was er kann.“ Zudem wisse Klose genau, was er an dem Spieler hat. Gleichzeitig muss sich aber auch Tzimas an gewisse Vorgaben halten: „Da muss sich jeder natürlich an die Regeln halten.“
Dass diese deutliche Kritik Kloses und Tzimas‘ Beziehung einen Bruch geben könnte, war ohnehin fast ausgeschlossen. Schon zuvor war die besondere „Verbindung“ der beiden bekannt. Der clevere Grieche dürfte wissen, dass es seinem Trainer nur darum geht, ihn und die Mannschaft besser zu machen. Alles andere wäre nicht im Sinne des ehrgeizigen Miroslav Klose. Ende gut, alles gut.