Unglücklicher Saisonstart
Nachdem Julian Justvan in der abgelaufenen Saison 21 Scorerpunkte für den FCN – und damit die sechstmeisten der 2. Bundesliga – beisteuerte, agierte er an den ersten Spieltagen noch eher unglücklich. Falsche Entscheidungen und ungewohnte Ballverluste waren nicht selten. „Mir war auch klar, dass die letzten Spiele nicht so souverän waren“, gestand der 27-Jährige nach dem Spiel gegen Bochum.
Richtige Antwort
Gegen den VfL sah man jedoch wieder einen Justvan, dessen Fähigkeiten jederzeit den Unterschied machen können. „Ich wollte einfach wieder an die alten Leistungen anknüpfen. Ich bin froh, dass mir das gelungen ist“, freute sich der Techniker über seinen zwischenzeitlichen 1:0-Führungstreffer.
Sein Trainer Miroslav Klose empfand Justvans Auftritt bis dahin mitunter als „unglücklich“, da er „zu kompliziert“ dachte. „Aber dann ist er da, und dann wissen wir alle, dass er Qualität hat“, lobte der 47-Jährige, der sich nach einem Gespräch mit seinem Zehner während der Woche ohnehin sicher war, dass der Spielmacher entscheidend zum Sieg beitragen würde.

Rechter Flügel
Etwas ungewohnt war die Position Justvans, die er beim ersten Nürnberger Saisonsieg bekleidete. Er agierte als rechter Flügelspieler. „Das war heute der Matchplan, dass wir viel über die Außen gekommen sind“, erklärte er im Nachgang. Oftmals versuchte der Club, ihn in 1-gegen-1-Situationen zu bringen. Mit sieben Dribblings absolvierte er am Ende die meisten aller Nürnberger und verzeichnete obendrein die meisten erfolgreichen Offensivaktionen auf dem Feld.
Dass er sich auch im Zentrum oder Halbraum genauso – oder vielleicht sogar noch wohler – fühlt, konnte man zwischen den Zeilen aber auch heraushören: „Vielleicht bin ich nächste Woche wieder auf einer anderen Position, aber ich nehme das an.“
Teamgedanke
Etwas überraschend verließ der gebürtige Landshuter kurz nach seinem Führungstreffer in der 68. Minute das Feld. „Ich muss tatsächlich sagen, dass ich Krämpfe bekommen habe“, verriet er – und unterstrich den Teamgedanken, der im Vordergrund steht: „Deswegen habe ich gesagt, bevor ich mich die letzten 20 Minuten durchschleppe, soll ein Neuer reinkommen, der die Frische hat, die wir brauchen.“
Frage der Zeit
Auch die Nürnberger Fans lobte der ehemalige U18-Nationalspieler Deutschlands, der „Gänsehaut vor dem Spiel“ hatte: „Es ist auch nicht selbstverständlich, dass die Fans auch in so einer Phase hinter uns stehen.“ Durch den Sieg spürt er nun sogar „eine Rieseneuphorie“ rund um den Club. Dass es nun endlich mit dem ersten Erfolg geklappt hat, war für ihn ohnehin eine Frage der Zeit: „Man hat in den letzten Spielen schon gesehen, dass wir eine deutliche Steigerung hingelegt haben.“ In Zukunft müsse man die Spiele aber früher entscheiden, wenn sich die Chancen dafür – wie gegen Bochum – ergeben.



