FCN: Janisch vor Startelf-Comeback? „Eine Option“

Das Trainerteam schenkt dem Youngster Vertrauen – ein Erfolgsrezept, das sich schon einmal gegen die Hertha auszahlte.

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Foto: DO IT NOW Media

Unglücklicher Saisonstart Janischs

Nachdem Tim Janisch in der Rückrunde der Vorsaison zwischenzeitlich zum Senkrechtstarter des 1. FC Nürnberg avancierte, läuft es für das Eigengewächs in der neuen Serie noch nicht wirklich rund. Der 20-Jährige verlor inzwischen seinen Stammplatz und fiel beim jüngsten 2:1-Erfolg über den VfL Bochum nach Einwechslung erneut durch ungeschicktes Zweikampfverhalten im eigenen Strafraum auf, das zum Elfmeter und 1:1-Ausgleich führte. Bei einer ähnlichen Szene im vorherigen Heimspiel gegen den SC Paderborn rettete ihn der VAR, der eine knappe Abseitsstellung vor seinem mit Rot geahndeten Foulspiel erkannte.

Konnte in seinen bisherigen 274 Einsatzminuten noch nicht überzeugen.

Startelf gegen Hertha?

Trotzdem könnte sich für den Youngster am nächsten Spieltag die Chance ergeben, in die Startelf zurückzukehren. Sein Konkurrent auf der rechten Abwehrseite, Henri Koudossou, kämpft mit Sprunggelenksproblemen, ein Einsatz gegen die Hertha ist fraglich. Miroslav Klose hätte keine Bedenken, den zuletzt formschwachen Janisch aufzustellen, wie er der BILD sagte: „Es ist eine Option, dass Tim beginnt. Das Vertrauen hat er, und das haben wir ihm auch gesagt.“

Klose vertraut & fordert

Eine Reaktion auf die wiederkehrenden Unzulänglichkeiten des frisch gebackenen U20-Nationalspielers erwartet Klose jedoch: „Ich möchte nur, dass sich die Fehler nicht immer wiederholen“, sagte er mit Blick auf die elfmeterwürdigen Aktionen Janischs gegen Paderborn und Bochum. Vor allem an Timing und Einschätzung bei Hereingaben müsse der gelernte Offensivspieler arbeiten: „Wenn er den nächsten Ball nicht hochspringt, sondern sich gleich dreht und den Spieler stellt, ist es einfacher.“

Um den nach dem Bochum-Spiel niedergeschlagenen Janisch wieder aufzubauen, suchte das Trainerteam diese Woche mehrfach das Gespräch. „Wir haben jetzt schon zweimal mit ihm gesprochen, um ihm einfach die Wertschätzung zu zeigen, die er bei uns hat“, verriet Klose der BILD.

Positive Erinnerungen an Reeses Hertha

Mut machen könnten Janisch auch Erinnerungen an den kommenden Gegner. Beim Duell in der Rückrunde der Vorsaison in Berlin verdrängte er nicht nur Oliver Villadsen aus der Startelf, sondern zeigte auch eine starke Leistung, die Hertha-Star Fabian Reese sogar zwischenzeitlich dazu bewog, die Seite zu wechseln, um ihm aus dem Weg zu gehen. „Ich finde, ich habe es ganz gut gemacht“, war Janisch damals zurecht stolz auf seine Feuertaufe.

Bot eine starke Vorstellung beim 0:0 im Januar in Berlin.

Leistungssteigerung nötig

Das Erfolgsrezept? „Das Trainerteam hat mir Vertrauen geschenkt“, so Janisch damals. Genau daran knüpfen Klose und Co. nun offenbar an, indem sie ihm trotz schwieriger Wochen Mut zusprechen. Doch neben dieser mentalen Grundlage braucht es auch eine deutliche Leistungssteigerung, um gegen Reese und Co. wieder bestehen zu können – vorausgesetzt, Koudossou fällt tatsächlich aus. Für Janisch wäre es jedenfalls die große Chance, seiner bislang schwierigen Saison eine Wendung zu geben.