Selbstbewusste Konstante: Tim Janisch
Er ist so etwas wie die große Überraschung in der Saison des 1. FC Nürnberg, umso mehr auf der aktuellen Position: Tim Janisch, gelernter Offensivspieler, interpretiert seit einigen Wochen die Position des rechten Verteidigers, als würde er es schon sein ganzes Leben lang machen. Dabei ist der gebürtige Nürnberger gerade einmal 19 Jahre und zehn Profieinsätze alt.
Mit dem kommenden Heimspiel gegen den Hamburger SV steht Janisch vor einer seiner größten Aufgaben bisher. Denn mit Jean-Luc Dompé wartet auf der Gegenseite einer der wohl gefährlichsten Linksaußen der 2. Bundesliga. Dass er solche großen Herausforderungen bewältigen kann, bewies er unlängst beim 0:0 in Berlin, als er Herthas Fabian Reese über den Großteil der Partie kaltstellte. „Er blüht ja auf, seitdem er nicht mehr gegen mich spielt“, stellte Janisch mit einem Augenzwinkern, aber dennoch selbstbewusst im „Club Talk“ fest.
Janisch gegen dribbelstarken Dompé
Dieses Selbstbewusstsein wird Janisch auch gegen Dompé brauchen, gegen den er sich nach eigenen Aussagen „viel vorgenommen“ habe. Als „klein, schnell, wuselig und trickreich“ beschreibt Nürnbergs Nummer 32 seinen kommenden Gegenspieler. Tatsächlich verzeichnet der 29-jährige Belgier ligaweit die mit Abstand meisten erfolgreichen Offensivaktionen pro 90 Minuten. Insbesondere gegen seine fast neun Dribblings pro 90 Minuten muss der FCN-Verteidiger ein Gegenmittel finden.
Damit dies gelingt, bereitet sich Janisch sowohl individuell als auch mit dem Trainerteam auf den Tempodribbler vor: „Ich weiß, dass er auf den ersten Metern schnell ist. Da habe ich ein paar Szenarien im Kopf, was ich am besten mache gegen ihn“, fühlt sich der Youngster „gut vorbereitet“.
Janisch mit Ligabestwert: gut vorbereitet
Sicher darf er sich ohnehin aufgrund seiner Leistungen in den letzten Wochen fühlen. Denn sowohl mit als auch gegen den Ball erfüllt Janisch seine Aufgaben sehr unaufgeregt, wie sich auch anhand der Statistik belegen lässt: Unter allen 61 Außenverteidigern der Liga mit mindestens sechs Startelfeinsätzen ist Janisch der einzige, der eine Defensivzweikampfquote von mindestens 70 % und eine Passquote von über 81 % (sogar 88 %) vorweisen kann.
Nach seinem starken Auftritt gegen den mutmaßlich besten Linksaußen der Liga mit Reese dürfte Tim Janisch von Selbstvertrauen bis Form bestens gerüstet sein, um auch gegen Hamburgs Dompé „eklig zu sein“ und gut auszusehen. Bei erfülltem Soll in der Defensive schielt Janisch dann auch gerne nach vorne: „Vielleicht macht er auch mal ein Tor oder eine Vorlage“, sagt er über sich selbst und ist voller Vorfreude, sich mit den Besten messen zu dürfen.