Neue Gesichter
Der Kader des 1. FC Nürnberg hat sich im Vergleich zum letzten Spiel gegen Paderborn deutlich verändert. „Wir müssen uns auf das ein oder andere neue Gesicht einstellen“, weiß auch KSC-Trainer Christian Eichner, der mit der Länderspielpause sowie den FCN-Neuzugängen „einen Club, der auf Sieg spielen wird“ erwartet.
Für Miroslav Klose hingegen öffnen sich viele neue Optionen, aber zugleich auch Härtefälle: „Das ist ein ganz normaler Konkurrenzkampf, der jetzt auf jeder Position wieder neu entfacht wurde. Dementsprechend muss jeder, der gespielt hat, versuchen, sich weiterhin festzuspielen.“
Veränderter KSC
Im Vergleich zu den letzten Jahren tritt der KSC bislang leicht verändert auf. Nicht nur, weil man sich auf das 5-3-2-System festgelegt hat und durch den zusätzlichen Innenverteidiger mehr defensive Stabilität dazugewonnen hat. Allgemein legt man derzeit weniger Wert auf Spektakel. In den vergangenen drei Saisons fielen pro Partie mit Karlsruher Beteiligung im Schnitt etwa 3,3 Tore pro Partie. In dieser Saison sind es bislang nicht einmal zwei pro Spiel.
Zumeist begegnet man dem Gegner im kompakten Mittelfeldpressing, das sich durch gezielte Pressingauslöser aber auch zum mannorientierten Angriffspressing verändern kann. In diesem Fall schieben in der Regel ein Mittelfeldspieler sowie ein Innenverteidiger nach vorne. Dadurch ließ man bislang den zweitniedrigsten Expected-Goals-Wert aller Zweitligisten zu. „Wir wissen viel über Karlsruhe und wie sie die letzten Monate gespielt haben. Wir wissen, dass es eine abgeklärte Mannschaft ist, die wenig Chancen braucht“, warnt Nürnbergs Trainer.
Ausnahmespieler
Mit lediglich 43% Ballbesitz im Schnitt und einer Passquote von 81% setzen die Badener vor allem auf ein schnelles Umschaltspiel in die Offensive. Der sehr komplette Mittelfeldspieler Marvin Wanitzek ist hier der absolute Unterschiedsspieler. Der 32-Jährige, der halblinks agiert, verzeichnet sogar die meisten Schüsse der Liga – und war bis hierhin an über 50% der 47 Karlsruher Abschlüsse direkt beteiligt. Darüber hinaus forciert der mit acht Punkten gestartete Tabellenvierte das Spiel über die Flügel, was sich auch daran zeigt, dass der linke Schienenspieler David Herold die zweitmeisten Flanken der Liga schlägt.
Schwierige Aufgabe
Die letzte Karlsruher Heimniederlage liegt bereits sieben Monate zurück. „Da gilt es, viel auf uns zu schauen“, will Klose den Fokus auf seine eigene Mannschaft legen: „Wir wissen, dass sie bis jetzt wenig Gegentore bekommen haben. Wir haben bis jetzt wenig geschossen. Also dürfte es ein ausgeglichenes Spiel werden.“
Sein Gegenüber will den FCN hingegen nicht anhand der Tabelle beurteilen. „Weil keines der Spiele komplett rausgegangen ist“, verweist Eichner auf die späten Gegentore und zumeist engen Begegnungen: „Das macht schon was mit einer Mannschaft.“ Der Club wird in jedem Fall alles daran setzen, um Platz 18 nach dem Spiel verlassen zu können.