Schnelles Wiedersehen mit dem FCN?
Dreieinhalb Jahre trug Jens Castrop das Trikot des 1. FC Nürnberg, ehe seine Zeit am 30. Spieltag der vergangenen Saison durch einen Außenbandanriss im Knie ein unglückliches Ende nahm. Ab der kommenden Spielzeit läuft der 21-jährige Mittelfeldspieler für Bundesligist Borussia Mönchengladbach auf.
Ein Wiedersehen mit dem FCN könnte jedoch schneller erfolgen als gedacht: Zwar musste Castrop seine Teilnahme an der im Juni stattfindenden U21-Europameisterschaft absagen, doch möglicherweise steht er bereits am 26. Juli wieder auf dem Platz – beim Saisoneröffnungsspiel im Max-Morlock-Stadion für ebenjene Gladbacher.
Wie Castrop im Interview mit dem südkoreanischen Portal „Footballist“ erzählte, verläuft seine Reha planmäßig: „Ich hatte Glück. Die Reha läuft gut. Ich mache wieder Krafttraining. Ich denke, im Juli bin ich fit für die Vorbereitung.“
Neue Rolle in Gladbach?
In Gladbach könnte auf Castrop eine neue, wenn auch nicht völlig unbekannte Rolle warten. „Dieses Jahr war ich etwas offensiver – als linker Zehner“, blickt er auf die vergangene Saison zurück. Allerdings kam er bspw. auch als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Die BILD spekulierte zuletzt, ob er in der kommenden Spielzeit als möglicher Lainer-Ersatz und Konkurrenz zu Joe Scally infrage käme.
Castrop selbst zeigt sich flexibel: „Ich sehe mich am liebsten als zentralen oder offensiven Mittelfeldspieler, spiele aber überall, wo das Team mich braucht.“ Sein neuer Trainer Gerardo Seoane habe klare Vorstellungen – die genaue Rolle werde sich jedoch erst in der Vorbereitung zeigen, heißt es bei „Footballist“.
Castrop bald für Südkorea?
Neben Vereins- und möglichem Positionswechsel könnte auch ein Verbandswechsel anstehen. Castrop durchlief bislang sämtliche DFB-Nachwuchsteams von der U16 bis zur U21, könnte künftig aber auch für das Heimatland seiner Mutter, Südkorea, auflaufen: „Wenn ich für Korea spiele, wäre ich sehr stolz. Aber ich kann aktuell nichts versprechen“, so Castrop.
Seine Mutter und sein Berater stehen eigenen Angaben zufolge in Kontakt mit dem koreanischen Verband. Zudem arbeitet Castrop daran, die Sprache besser zu beherrschen: „Ich will besser verstehen und sprechen können – vor allem, falls ich für Korea spielen soll.“ Seine Entscheidung sei allerdings noch offen.
Große Ziele mit Gladbach
Zunächst richtet sich Castrops Fokus jedoch auf den Neustart in der Bundesliga. Nach 86 Zweitligaeinsätzen für den FCN möchte er bei der Borussia den nächsten Karriereschritt machen – und orientiert sich dabei an südkoreanischen Vorbildern wie Heung-min Son oder Kim Min-Jae: „Mein Kindheitstraum war der Ballon d’Or. Heute bin ich realistischer – aber ich arbeite weiter hart, um eines Tages so weit wie möglich zu kommen.“
Während man sich in Mönchengladbach auf den Neuzugang freut, läuft in Nürnberg die Suche nach einem passenden Nachfolger weiter. Sportvorstand Joti Chatzialexiou konnte bislang keinen Neuzugang für Castrops Rolle präsentieren – doch bis zum Saisonstart bleibt noch Zeit, die entstandene Lücke zu schließen.