Wichtiger Wettbewerb
Nachdem der 1. FC Nürnberg in den Ligabetrieb mit zwei Niederlagen startete, hat der FCN nun die Gelegenheit, besser in den Pokalbetrieb zu starten. „Es ist schön, dass ein Pokalspiel dazwischen ist“, freut sich Clubtrainer Miroslav Klose über die Abwechslung zum Ligaalltag. Der 47-Jährige deklariert den DFB-Pokal zudem als wichtigen Wettbewerb, in dem man offensichtlich große Ziele habe.
Klarer Favorit
In der ersten Runde trifft der FCN auf den FV Illertissen. „Wir sind der klare Favorit“, blickt Klose voraus. Dass die Favoritenrolle klar verteilt ist, zeigt auch die Historie der beiden Teams. Schließlich ist der größte Vereinserfolg der Schwaben die zweifache bayerische Amateurmeisterschaft (2013 und 2014) sowie die nun fünfte DFB-Pokalteilnahme. Bislang kam man jedoch nie über die erste Runde hinaus. Seit 2012/13 läuft der Tabellenneunte der Vorsaison ohne Unterbrechung in der Regionalliga Bayern auf.
„Wir haben etwas gutzumachen. Das wissen wir – und die Mannschaft hat große Lust darauf.“
Miroslav Klose
freut sich auf das Pokalspiel.
Offensive gefragt
Für den FCN wird es darauf ankommen, offensiv gefährlicher als zuletzt aufzutreten. Die größte Stärke Illertissens ist die Defensive. Mit lediglich 33 Gegentoren kassierte man 2024/25 die wenigsten der Regionalliga Bayern. Dabei setzt die Mannschaft von Trainer Holger Bachthaler eher selten auf ein hohes Pressing, ist aber bezüglich der Formation variabel. So lief man zuletzt häufig im 4-Raute-2-System auf, kann je nach Bedarf aber auch auf eine Fünferkette umstellen. Der Club bedarf entsprechend guter sowie mutiger Positionierungen in der Offensive und eine gute Boxbesetzung, um die entsprechende Durchschlagskraft an den Tag legen zu können.
Gegenpressing entscheidend
Erobert Illertissen den Ball, kommt die zweite große Stärke zum Vorschein: das Umschalten in Richtung Offensive. „Weil sie auch das entsprechende Personal im Mittelfeld haben“, warnt auch Klose, der zudem von „fantastischen Tiefenläufen“ und viel Tempo beim Gegner spricht. Diese zeigte man unter anderem beim Spiel in Bayreuth, wo man lediglich 42% Ballbesitz, eine 69%ige Passquote sowie 8 eigene Abschlüsse verzeichnete – und am Ende aber souverän mit 1:5 gewann.
Entsprechend muss der Club sofort nach Balleroberung wach sein und zudem eine gute Staffelung für das Gegenpressing aufweisen. Auch Klose wünscht sich von seinen Spielern, dass man das Heft in die Hand nimmt und das Spiel an sich reißt: „Wir müssen unseren Fußball auf den Platz bekommen, das wird ganz wichtig sein.“
Ex-Nürnberger
Der mit sechs Punkten aus drei Partien in die Liga gestartete FVI verstärkte sich vor der Saison mit einem Spieler vom 1. FC Nürnberg. Clayton Irigoyen, der die FCN-Jugend durchlief und in der vergangenen Spielzeit 26-mal für die U23 auflief, wurde bislang in allen drei Ligaspielen eingewechselt.
Ansonsten sind die Namen des Gegners eher unbekannt. Kapitän Max Zeller (26 Jahre) spielt seit der U19 im Verein und sticht als Innenverteidiger vor allem mit seinem guten Stellungsspiel heraus. In der Offensive stellte Angreifer Yannick Glessing seine Torgefahr (27 Jahre) mit beeindruckenden fünf Scorerpunkten (zwei Tore, drei Vorlagen) bereits unter Beweis.
Pflichtaufgabe
„Wenn wir unser Spiel machen, dann gehen wir als Sieger vom Platz. Das steht fest“, geht Klose das Auswärtsspiel in Illertissen optimistisch an. Man darf gespannt sein, welche Änderungen er für die Mission Weiterkommen vornehmen wird. Neben Pokaltorhüter Christian Mathenia sind Neuzugang Henri Koudossou sowie Semir Telalovic heiße Kandidaten, um ihre Chance von Beginn an zu erhalten.