FCN-Hoffnungsträger Justvan: So kann er in Elversberg glänzen

Auf dem Papier stehen die Voraussetzungen gut, dass Justvan speziell zum Saisonauftakt glänzen kann – auch wenn er in einem Bereich noch über viel Potenzial verfügt.

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Große Hoffnungen

Mit acht Toren und 13 Vorlagen war Julian Justvan in der vergangenen Zweitliga-Saison nicht nur Topscorer des 1. FC Nürnberg, sondern auch ligaweit unter den Top 6 zu finden. Entsprechend groß dürften die Hoffnungen beim Club in den 27-Jährigen auch für die neue Spielzeit sein. Wie hoch man ihn intern einschätzt, zeigt u.a. die BILD-Meldung, wonach ein Sechs-Millionen-Angebot für den Spielmacher abgelehnt worden sein soll.

Doch auch Justvan selbst hat sich mit seiner Unterschrift im vergangenen Sommer langfristig zum FCN bekannt: „Ich habe mich hier auf ein Langzeit-Projekt eingelassen. Wir wollen den Club in den nächsten Jahren attraktiver und besser machen“, erzählte er der BILD.

Justvans bedeutende Rolle

Zum Saisonauftakt in Elversberg soll dieses „Langzeit-Projekt“ weiter vorangebracht werden – und Justvan könnte dabei eine zentrale Rolle einnehmen. Nicht nur, weil er mit seiner Erfahrung zu den Achsenspielern in einer jungen Mannschaft zählt. Sondern auch, weil er inhaltlich eine bedeutende Rolle spielt.

Bereits in der Generalprobe gegen Borussia Mönchengladbach wurde seine Wichtigkeit deutlich. Justvan agierte als vorderster Anläufer und initiierte gemeinsam mit den beiden Spitzen das Pressing. Doch wie beim Führungstreffer der Borussia zeigte sich auch: eine kleine Unachtsamkeit im Anlaufen kann fatale Folgen haben.

Essenziell im Ballbesitz

Seine größten Stärken liegen jedoch im Spiel mit dem Ball. Gemeinsam mit Berkay Yilmaz sorgte Justvan im Zentrum für deutlich mehr Ballsicherheit als noch in der Vorwoche gegen Bielefeld – auch, weil sie Sechser Rafael Lubach besser unterstützten. Gegen ein intensives und früh störendes Elversberg wird genau das wieder entscheidend sein: Pressingresistenz im Mittelfeld.

Gerade dann, wenn der gegnerische Druck überspielt ist, kommt Justvans Klasse besonders zur Geltung. Denn der tödliche, letzte Pass zählt zu seinen Spezialitäten. Gerade zum Saisonstart bietet sich eine gute Gelegenheit, diese Stärke zur Geltung zu bringen.

Gute Voraussetzungen für mehr Tiefe

Mehrere Faktoren sprechen dafür, dass Justvan den Raum hinter der gegnerischen Abwehr mit seinem feinen linken Füßchen attackieren kann:  Die Spielphilosophie des FCN, die ohnehin darauf ausgerichtet ist, den Gegner zu locken und dann umschaltartige Schnellangriffe zu starten. Die Stürmerprofile – allen voran Artem Stepanov und Mickael Biron –, die die Tiefe besprinten können. Und ein Gegner wie die SV Elversberg, der früh presst, hoch steht und damit Räume hinter der Abwehr offenbart.

Obwohl Justvan in der Vorsaison 13 Vorlagen lieferte, darf er jenen Pass hinter die gegnerische Abwehr noch häufiger spielen: Nur 0,5 Pässe dieser Art spielte der Zehner pro 90 Minuten – auch, weil es immer wieder Phasen gab, in denen er zwischen den Linien nicht anspielbar war oder nicht gefunden wurde. Zum Vergleich: in der Zweitligasaison 2022/2023 waren es noch 1,8.

Die Voraussetzungen stehen gut, dass Julian Justvan mit dem Auftaktspiel in Elversberg daran anknüpfen kann, den FCN „attraktiver und besser“ zu machen – wie bspw. mit dem „tödlichen“ Pass hinter die Abwehr – wenngleich auch er davon abhängig ist, wie gut die Neuzugänge im Angriff einschlagen – bzw. in diesem Fall einlaufen.