Jüngster Kapitän
Bevor Fabio Gruber im Winter zum 1. FC Nürnberg wechselte, war er in Verl mit damals 21 Jahren der jüngste Kapitän im deutschen Profifußball. Dass er trotz seines Alters bereits eine gewisse Reife mitbringt, merkte man auch nach der FCN-Niederlage gegen Köln. „Teils ärgerlich, teils unglücklich, teils naiv“, brachte der Innenverteidiger die Leistung seiner Mannschaft auf den Punkt – und bezeichnete die Partie als „Drecksspiel“.
Keine Frage des Alters
Auch das junge Alter der Klose-Elf wollte Gruber nicht als Ausrede gelten lassen, stattdessen bemängelte er fehlende „Konstanz, sich bewusst zu sein, dass jede Aktion bestraft werden kann“. Damit erklärt er sich auch den Leistungsabfall sowie die fehlenden Punkte der letzten Wochen zu einem Teil: „Die Spielfreude zeichnet uns irgendwo aus, aber das bisschen Bewusstsein, immer bei 100 % zu sein, hat uns in den letzten Wochen gefehlt.“
Lichtblick
Selbst ist Gruber jedoch einer der Lichtblicke der vergangenen Nürnberger Wochen – und konnte erst als zentraler Innenverteidiger sowie zuletzt als linker Halbverteidiger überzeugen. Auch gegen Köln verzeichnete er mit 16 Balleroberungen die zweitmeisten der Partie. „Ich habe vielleicht ein bisschen gebraucht, aber habe mich jetzt reingespielt. Auch, weil wir eine sehr hohe individuelle Qualität im Training haben“, beschreibt der gebürtige Augsburger seine ersten Wochen und Monate beim FCN.
Ungewohnte Rolle
Dass Gruber nun als linker Halbverteidiger spielt, ist für ihn „gar nicht mal so schlimm“. Zum einen spielte er bereits in Verl halblinks, wenngleich das noch in einer Viererkette der Fall war. „Wir rotieren so viel, deswegen versuche ich einfach nur zu zocken und möglichst beide Füße zu nutzen“, beschreibt er seine neue Rolle.
Andere Qualität
Mittlerweile stand der Deutsch-Peruaner achtmal in der 2. Bundesliga auf dem Feld. Der größte Unterschied im Vergleich zur 3. Liga ist für Gruber die individuelle Qualität der Mannschaften: „Hier sind unfassbar gute Kicker dabei. Es gilt, immer bei 100 % zu sein – die knallen dir das Ding ansonsten in den Winkel rein oder spielen dir den Ball in den Rücken. In der 3. Liga ging es mehr um Kampf und zweite Bälle.“