Abwehrchef
„Überragend, wirklich überragend“, beschrieb FCN-Trainer Miroslav Klose die Leistung von Fabio Gruber beim Sieg in Kaiserslautern via Sky. Mit 13 Balleroberungen hatte der Knoche-Vertreter die meisten aller Nürnberger und nahm Ragnar Ache gut aus dem Spiel. 247 Minuten Einsatzzeit können sicherlich ein wenig verzerren, aber bislang sind die Leistungen Grubers im FCN-Trikot schlicht und ergreifend extrem gut. Mit zwölf erfolgreichen Defensivaktionen pro 90 Minuten verzeichnet der 22-Jährige die meisten der Klose-Elf.
Luftpräsenz
Fehlende Kopfballstärke ist beim 1. FC Nürnberg schon länger ein Thema. Umso wichtiger, dass Gruber in der Luft präsent ist wie kein Zweiter. Bislang führt er mit knapp zehn Kopfballduellen pro 90 Minuten die meisten aller Zweitliga-Innenverteidiger – und mit großem Abstand die meisten aller FCN-Spieler. Eines davon führte auch zur Nürnberger Führung auf dem Betze. „Ich dachte erst, der geht über das Tor“, war Gruber umso glücklicher, dass er trotzdem traf.
Verwunderung
„Wir wussten, dass wir ihn behutsam aufbauen müssen und uns auch die Zeit geben, mit ihm zu arbeiten“, erklärte Klose nach dem FCK-Spiel die zunächst wenigen Einsätze Grubers. Dennoch wundert man sich als Außenstehender mit jeder Minute, die man den Innenverteidiger spielen sieht, mehr, warum in Regensburg nicht er sofort den Vorzug als Knoche-Ersatz erhielt. Zumal seine Stärken gegen die langen Bälle und Hereingaben des Jahn vermutlich für einen anderen Ausgang gesorgt hätten. Aber Fehler gehören nun mal dazu – und auch Miroslav Klose hätte im Nachhinein sicherlich anders entschieden.
Konkurrenzkampf
„Die Kulisse hat mich unfassbar gepusht, vor ein paar Wochen habe ich noch vor 1.500 Zuschauern gespielt“, verriet Gruber nach dem Sieg auf dem Betzenberg. Dass er zuvor in der 3. Liga in Verl spielte, merkt man bislang nicht. Stattdessen mimte er in Knoches Abwesenheit sofort den Abwehrchef der FCN-Defensive. Auch im eigenen Ballbesitz zeigt er sich schon gut an den variablen Nürnberger Spielaufbau adaptiert. Sobald Robin Knoche zurückkehrt, steht FCN-Trainer Klose vor einer schwierigen Entscheidung – denn in dieser Form kann man Fabio Gruber eigentlich nicht aus der Startelf befördern.