FCN gegen die Box-Könige: Klappt der dritte Samstagabend-Streich?

Wenig Ball, viele Punkte: Warum der FCN in Düsseldorf auf alles vorbereitet sein muss.

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Foto: DO IT NOW Media

Formstarker Gegner

Am Samstagabend trifft der 1. FC Nürnberg im Topspiel in Düsseldorf auf die Fortuna. Den FCN erwartet ein Gegner, der trotz personeller Probleme sieben Punkte aus den letzten drei Partien gegen Münster, Paderborn und Elversberg einfahren konnte. Dadurch musste die Klose-Elf die Rheinstädter in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen, sodass Düsseldorf mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz nach wie vor im Aufstiegsrennen involviert ist.

Effizienz

Während Nürnbergs Trainer Klose den Gegner als „gestandene Zweitligamannschaft mit sehr viel Erfahrung“ bezeichnet, nannte F95-Coach Daniel Thioune seine Mannschaft die derzeit „beste der Liga in beiden Boxen“. Damit meint er, dass die Fortuna zwar keinesfalls die Sterne vom Himmel spielt, aber in beiden Strafräumen vieles derzeit richtig macht – und sicherlich auch das nötige Quäntchen Glück hat. Denn Düsseldorf verzeichnete in den letzten drei Partien jeweils um die 40% Ballbesitz, hatte stets die (deutlich) schwächere Passquote und musste ein Schussverhältnis von 22:67 über sich ergehen lassen.

Anpassung an den FCN?

Die Fortuna verteidigt gerne etwas tiefer – mal im 4-4-2, mal auch mit der Fünferkette. Auf die gesamte Saison betrachtet sind sie sogar das Team, das dem Gegner die meisten gespielten Pässe im Spielaufbau gestattet. Gegen den FCN pressten die letzten Gegner jedoch allesamt sehr hoch – und mannorientiert. Ob auch Düsseldorf gegen den Club darauf zurückgreifen wird? „Das wissen wir nicht. Aber wir sind in jedem Fall auf beides vorbereitet“, machen sich Klose und sein Trainerteam offensichtlich ähnliche Gedanken und werden im Spiel schnell entsprechende Anpassungen vornehmen müssen.

Individuelle Qualität

Im eigenen Ballbesitz legt Düsseldorf das Spiel sehr breit an. „Sie können auch Fußball spielen und spielen gut getimte Bälle zwischen die Linien“, warnt Klose. Neben der individuellen Qualität des mitspielenden Torhüters Kastenmeier, Spielgestalters Johanesson und Torjägers Kownacki verfügt man über viel Physis, die man bei Standards zu nutzen weiß. So erzielt man nach ruhendem Ball die meisten Tore (18) der Liga.

Mut gefragt

Beim FCN wird „Mut“ ein wichtiges Thema sein, um offensiv wieder mehr Torchancen kreieren zu können. Zum einen könnte das Zusammenspiel zwischen dem in die Tiefe sprintenden Janis Antiste und Zwischenraumspieler Mahir Emreli wertvoll werden. Auch ein mutiges Andribbeln der Innenverteidiger würde Unordnung in die ansonsten gut organisierte Düsseldorfer Defensive bringen. Von den Nürnberger Schienenspielern darf man sich mehr offensiven Impact erhoffen als zuletzt. Kommt man bis zur Grundlinie, schützt Düsseldorf zwar gut den eigenen Strafraum, bietet im Rückraum aber Räume an.

Letztes Topspiel

Das Spiel in Düsseldorf wird für den 1. FC Nürnberg in dieser Saison die letzte Partie an einem Samstagabend sein. Die ersten beiden „Topspiele“ konnte man gegen Braunschweig und auf dem Betzenberg für sich entscheiden – und alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Dafür wird es eine bessere Leistung als zuletzt benötigen. Wenn man diese abruft, kann man bei der laufstarken und umschaltstarken Fortuna durchaus Punkte mitnehmen.