Offensive Ladehemmung beim FCN
Noch krankt die Offensive des 1. FC Nürnberg. An den ersten vier Spieltagen konnte die Klose-Elf lediglich ein Tor erzielen und einen Punkt einsammeln. Junge Spieler wie Artem Stepanov brauchen nach ihrem Sprung von der Jugend in die 2. Bundesliga offenbar noch etwas Zeit, um sich an den Herrenfußball zu gewöhnen. So müsse der Leihstürmer von Bayer Leverkusen laut Joti Chatzialexiou erst noch lernen, „dass es nicht mehr die U19 ist und ich gegen vier reindribbeln kann“.
Stepanov wie Tzimas?
Dabei zieht der Sportvorstand einen Vergleich zu Stefanos Tzimas, der in der Vorsaison nach Anlaufschwierigkeiten zu einer echten Torgarantie avancierte und inzwischen in der Premier League bei Brighton & Hove Albion unter Vertrag steht: „Er ist auch zu Beginn hin und her gelaufen, hatte keine richtigen Laufwege und auch vielleicht noch nicht das Gefühl für gewisse Themen. Das hat sich durch die Einsatzzeiten entwickelt.“ Auf eine ähnliche Entwicklung hofft Chatzialexiou in dieser Saison bei Stepanov: „Ob es bei Artem auch exakt so kommt, weiß man natürlich nicht.“
Real Madrid & Co? „Ganz Europa auf dem Zettel“
Dass Stepanov eine große Karriere vor sich haben wird, davon ist der ehemalige DFB-Funktionär jedoch überzeugt: „Ich glaube, dass Artem in zwei, drei Jahren ein Bundesligastürmer wird, den möglicherweise ganz Europa auf dem Zettel haben wird. Davon bin ich überzeugt“, erklärt Chatzialexiou – und schiebt hinterher: „Das kann ich sagen, weil er ja nicht unser Spieler, sondern geliehen ist.“ Tatsächlich gibt es bereits Gerüchte aus Spanien, wonach Real Madrid den 18-Jährigen beobachte.
Zusammenarbeit im Sturm
Nicht nur Chatzialexiou dürfte Stepanovs „hohe Qualität, große Schnelligkeit“ und „guten Körper“ erkannt haben. Nichtsdestotrotz sei eine gewisse Adaptionszeit an die 2. Liga – wie bei Tzimas – wohl einzuplanen: „Das benötigt Zeit. Bei Stefanos war es nicht anders.“ Damit der Ukrainer nach seiner Rückkehr von der U21-Nationalmannschaft in Nürnberg weiter an sich arbeiten kann, soll nicht nur Trainer und Ex-Stürmer Miroslav Klose ihn unterstützen.
Denn mit dem 34-jährigen Adriano Grimaldi verpflichtete der Club einen zweitligaerfahrenen Zielspieler – eine Rolle, die Stepanov bislang noch nicht erfüllen konnte, nun aber nicht von Grimaldi übernommen werden soll: „Im Gegenteil: Er soll ihm helfen, er soll ihn unterstützen“, hofft Chatzialexiou auf Synergieeffekte im Angriff des 1. FC Nürnberg.