FCN: Flick oder Emreli?

Viele der Nürnberger Positionen scheinen für das nächste Spiel vergeben. Die größte Frage beim FCN ist: Flick oder Emreli?

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Foto: DO IT NOW Media

Testspiel als Fingerzeig?

Seit dem 7. Spieltag stand FCN-Stürmer Mahir Emreli in jedem Spiel in der Startelf. Nürnbergs Vize-Kapitän Florian Flick hingegen stand bis zum 7. Spieltag in Hannover immer in der Startelf, ehe er ersetzt wurde. Dies änderte sich am letzten Hinrundenspieltag gegen Braunschweig, als Flick wieder startete und Emreli auf der Bank Platz nehmen musste. Auch im „Geheimtest“ gegen den FC Ingolstadt startete Flick, während für Emreli nur der Jokereinsatz nach der Pause blieb.

Was spricht für Flick?

Florian Flick gegen Braunschweig in die Startelf zurückzubeordern, hatte sicherlich mit defensiver Stabilität zutun. Der 24-Jährige interpretiert die Rolle deutlich anders als beispielsweise Caspar Jander. Flick hält mehr die Position vor der Abwehr und schaltet sich seltener nach vorne ein. Das hat allerdings den Vorteil, dass der Sechserraum auch bei Ballverlust öfter abgesichert ist, was angesichts des oftmals praktizierten „Spielen und Gehen“ der Nürnberger Innenverteidiger kein ganz unwichtiger Faktor in Kloses Überlegungen sein dürfte.

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Florian Flick spult viele Kilometer ab. Das Vertikalspiel ist jedoch nicht seine Stärke.

Was spricht für Emreli?

Der Angreifer sticht mit seiner Technik im linken Fuß oftmals heraus und bringt für die 2. Bundesliga absolut überdurchschnittliche Qualitäten mit. Auch das Zusammenspiel mit Nebenmann Stefanos Tzimas funktioniert gut – dass der FCN seine besten Saisonleistungen absolvierte, wenn beide zusammen starteten, gehört ebenfalls zur Wahrheit. Ein weiterer Stürmer tut dem Nürnberger Angriffsspiel zweifelsfrei gut und sorgt für mehr Präsenz in und um die gegnerische Box.

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Mahir Emreli – technisch stark und torgefährlich, gegen den Ball aber mit Luft nach oben.

Was spricht gegen Flick?

Der Mehrwert Flicks im Spielaufbau ist limitiert, worunter das Übergangsspiel zwischen Defensive und Offensive leiden könnte. Auch im Auflösen von Drucksituationen ist das Nürnberger Spiel mit ihm auf der Sechs ein anderes als mit beispielsweise Jander. Im progressiven Spiel würde dementsprechend noch mehr Input von den Innenverteidigern benötigt werden. 

Was spricht gegen Emreli?

FCN-Trainer Miroslav Klose bemängelte beim 27-Jährigen bislang unter anderem seine Arbeit gegen den Ball sowie allgemein seine taktische Disziplin. Emreli gilt als Freigeist, der sich Bälle auch mal tiefer – als möglicherweise erwünscht – abholt. Legt man mehr Wert auf Absicherung und defensive Stabilität, wäre Emreli, der seit Anfang November auf seinen vierten Ligstreffer wartet, dementsprechend wohl der erste Kandidat, der weichen müsste.

Frage der Ausrichtung

Für beide Varianten gibt es nachvollziehbare Gründe. Betrachtet man alleine die Qualität der Spieler, dürfte Mahir Emreli im direkten Vergleich die Nase vorne haben. Am Ende muss Trainer Klose abwägen, ob er dessen offensive Fähigkeiten für mehr Stabilität „opfern“ möchte. In jedem Fall scheinen beide Optionen realistisch, weshalb man wahrscheinlich je nach Gegner und Situation entscheiden wird. Ein Großteil der Fans scheint jedoch die Doppelspitze, die den FCN phasenweise so stark machte, zu favorisieren. Dass es ohne diese aber auch klappen kann, zeigte der 1:0-Erfolg gegen Braunschweig. Einen Heimsieg gegen den KSC würde man auch unterschreiben – egal, ob mit Flick oder Emreli in der Startelf.