FCN-Debüt statt Sperre für Gruber
Von wegen erst mal nur von zu Hause aus zuschauen: Statt eine Sperre für seine fünfte gelbe Karte aus seinem letzten Spiel mit Ex-Verein Verl absitzen zu müssen, durfte Fabio Gruber wenige Tage nach seinem Transfer zum 1. FC Nürnberg direkt Teil des Spieltagskaders beim furiosen 4:3-Auswärtssieg in Magdeburg sein. Denn die Verwarnungen werden bei einem Wechsel von Liga 3 in Liga 2 nicht übernommen.
So kam es sogar zum Debüt im FCN-Trikot für Gruber, das der 22-Jährige mit Bravour meisterte: die zweitmeisten geführten Luftduelle (5) sowie die zweitmeisten Klärungsaktionen (5) der Partie standen mit Schlusspfiff auf seiner Habenseite. Starke Werte, die nach einem guten Startelfdebüt klingen. Doch tatsächlich kam der Innenverteidiger erst in der 84. Minute aufs Feld und stellte diese Spitzenwerte somit in nur 13 Minuten Spielzeit auf.
Gruber stabil in heißer Phase
Dabei war die Phase, in der der gebürtige Augsburger sein Zweitligadebüt feiern durfte, alles andere als dankbar. Schließlich hatte der 1. FC Magdeburg vor heimischer und frenetischer Kulisse erst innerhalb weniger Minuten einen Zweitore-Rückstand wettgemacht und war nun drauf und dran, das Spiel gänzlich auf die eigene Seite zu ziehen.
Doch die aufgeheizte Avnet Arena schien den Neuzugang völlig kaltgelassen zu haben. Auf Anhieb versprühte Gruber als halbrechter Verteidiger Präsenz in der Defensive und half dabei mit, den Magdeburger Sturmlauf einzudämmen. Einerseits war er bei den vielen Hereingaben mit seiner Größe ein wichtiger Faktor in der Luft. Andererseits bewies er seine aus der 3. Liga bekannte Zweikampfstärke am Boden und kochte die FCM-Offensivspieler souverän ab.
Perfekter FCN-Start für Gruber
Die Krönung erfolgte dann für ihn in der 94. Minute, als er in seinen ersten Minuten als Clubspieler direkt einen derart emotionalen Last-Minute-Sieg feiern durfte. Sein ohnehin schon ausgeprägtes Selbstvertrauen dürfte damit weiter steigen. Denn aus Verl brachte der 1,88 m große Abwehrmann bereits eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage mit, die er nun auf zehn Spiele mit insgesamt sechs Siegen ausbauen konnte.
Auch wenn es nur ein kurzes Debüt für Fabio Gruber war, so war es angesichts der nicht einfachen Umstände dennoch ein überzeugendes. Der Abwehrmann dürfte genau das geleistet haben, was sich Miroslav Klose und sein Trainerteam mit seiner Einwechslung versprochen haben. Dass er nicht nur gegen, sondern auch mit dem Ball gut zum FCN passen sollte, dürfte er in den nächsten Wochen sicherlich noch beweisen können. Alles in allem ein gelungener erster Sprung ins kalte Club-Wasser, der viel Potenzial erkennen lässt.