Krisenduell mit Brisanz
Sowohl der 1. FC Nürnberg als auch Eintracht Braunschweig durchlaufen derzeit keine gute Phase. Während der FCN seit sechs Ligaspielen auf einen Sieg wartet und dadurch auf den sechzehnten Platz abrutschte, sind die Gäste der Vorletzte der Liga. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft von Daniel Scherning den Rückstand auf die Klose-Elf jedoch auf drei Zähler verkürzen. Ein Szenario, das die Weihnachtsstimmung im Frankenland sehr hart auf die Probe stellen würde.
Braunschweiger Spielstil
Die Eintracht setzt in der Regel auf ein 5-2-3 als Grundformation, was aufgrund der Formkrise und zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen jedoch nicht in Stein gemeißelt ist. Gegen den Ball setzt man auf ein Mittelfeldpressing, um nach Balleroberung möglichst schnell umzuschalten.
„Sie können jedem Gegner wehtun. Ich sehe die Stärken ganz klar in der Offensive und im Umschalten. Es ist eine Mannschaft, die es aus der Kompaktheit sehr gut machen kann. Standards sind auch ein Thema.“
Miroslav Klose
über den kommenden FCN-Gegner Eintracht Braunschweig.
Nürnberger Dominanz
Braunschweig versucht, mit viel Intensität (fünftmeisten Sprints und Intensive Läufe) im Mittelfeld Bälle zu erobern. Dies gelingt jedoch nicht immer, da man zu oft den richtigen Moment für eine Pressingsituation verpasst oder diese nicht im Kollektiv ausführt. Dadurch hat der FCN wieder mehr Ruhe im Spielaufbau als zuletzt. Auch zwischen Abwehr und Mittelfeld öffnen sich immer mal wieder Räume, in denen Justvan, Jander und Co. ihre Qualitäten entscheidend einbringen könnten.
Chancen nach Balleroberung
Das Spiel mit Ball gehört nicht zu den Stärken der Eintracht. Nicht nur, weil man die meisten langen Bälle der Liga spielt. Eher selten schafft man es, sich spielerisch durch das Zentrum zu kombinieren. Stattdessen versucht man, meist über links, sich am Flügel durchzuspielen. Problematischer ist jedoch das Verhalten nach Ballverlust – mit 15 Gegentoren danach ist man mit Abstand das schwächste Team der Liga. Mit einem guten Anlaufverhalten und schnellem Umschaltspiel könnte der Club hier durchaus zum Erfolg kommen.
Tiefe und Phillippe kontrollieren
Die größte Stärke Braunschweigs liegt ganz klar im offensiven Umschaltspiel. Mit 25 Konterabschlüssen verzeichnet man sogar die meisten der Liga. Vor allem Rayan Phillipe gilt es hier zu kontrollieren. Der schnelle Linksfusß positioniert sich gerne halblinks nahe an der Abseitslinie und beläuft mit seinem Tempo die Tiefe. Tatsächlich gibt der 24-Jährige sogar die meisten Abschlüsse der Liga ab. Mit neun Treffern führt er die Torjägerliste der Scherning-Elf an, dahinter rangiert der verletzte Neuzugang Szabó mit drei Einschüssen. Der Rest konnte maximal einmal treffen, was die nahezu einmalige Abhängigkeit von Phillippe unterstreicht.
FCN-Pflichtsieg
Beim letzten Spiel im Jahr 2024 steht der FCN unter Zugzwang wie schon lange nicht mehr. Gegen einen angeschlagenen Gegner zählt für den Club nichts anderes als der Sieg. Braunschweig hätte zwar aufgrund der eigenen und zugelassenen Expected Goals ein paar Punkte mehr haben können, präsentiert sich aktuell aber trotzdem sehr anfällig. Schafft es der FCN, die gegnerischen Konter zu kontrollieren, stehen die Chancen auf einen Sieg im „Spitzenspiel“ gut. Wenn nicht, drohen dem Club ungemütliche Weihnachten.
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