Verdiente 22 Punkte
Mit 22 Zählern verabschiedet sich der 1. FC Nürnberg in die Winterpause. FCN-Trainer Miroslav Klose betonte bereits mehrfach, dass sich Glück und Pech im Fußball oft ausgleichen. Den Expected Points zufolge hätte der Club vor allem aufgrund des Saisonstarts sogar ein paar Zähler mehr verdient. Ob die 22 Punkte für Klose dennoch verdient sind? „Ja.“ Mit der Ausbeute „können wir zufrieden sein“, zeigt er sich nach einem schwierigen Saisonstart einverstanden.
Zwar macht er keinen Hehl daraus, dass man sowohl in Magdeburg als auch im Derby gerne mehr geholt hätte, führt dies aber auf die Ausgeglichenheit der Liga zurück: „Es ist nicht einfach, im Vorbeigehen Spiele zu gewinnen. Es gibt Mannschaften, die können das – aber wir gehören nicht dazu.“
Note 3
Auch Nürnbergs bester Torschütze Rafael Lubach wurde nach dem 2:1-Erfolg gegen Hannover gefragt, welche Note er der FCN-Hinrunde geben würde. „Eine glatte 3“, verriet er. „Da würde ich schon mitgehen“, zieht Klose ein ähnliches Fazit. Der 47-Jährige weiß auch, dass man phasenweise zu viele Punkte liegen ließ. „Aber wenn man die Entwicklung der Mannschaft und der jungen Spieler sieht“, führt er gleichzeitig positive Aspekte an.
Was die ersten 17 Spieltage aus seiner Sicht zusätzlich erschwert hat, waren neben dem zwischenzeitlichen Druck auf das junge Team die veränderten Spielerprofile im Vergleich zur Vorsaison: „Das müssen wir auch erst einmal trainieren und lernen, damit die Jungs ein gewisses Gefühl dafür bekommen, miteinander Fußball zu spielen.“
Das muss besser werden
Der Trainer hat erkannt, dass die Entscheidungsfindung seiner Mannschaft nach wie vor ausbaufähig ist: „Wir versuchen, dass wir in schwierigen Momenten von fünf Entscheidungen vielleicht drei richtige treffen.“ Zuletzt sei es jedoch so gewesen, dass „eher drei oder vier falsche Entscheidungen getroffen“ wurden. „Das müssen wir in der Rückrunde besser machen“, hofft er auf eine Steigerung 2026.
Ein Prozess
Mit dem grundsätzlichen Fortschritt seiner Mannschaft zeigt sich Klose dennoch einverstanden: „Die Chancen sind da. Zwischen den Linien und auch auf außen bekommen wir jetzt Durchschlagskraft.“ Als Beispiel nennt er Berkay Yilmaz, der gegen die Niedersachsen mehrere erfolgreiche Dribblings verzeichnen konnte: „Weil er das Tempo hochgehalten hat. Dann ist es auch einfacher für die Stürmer.“
Der Weltmeister von 2014 fordert zudem, dass seine Mannschaft im letzten Drittel nicht nur das Tempo hochhält, sondern Flanken und Hereingaben vermehrt in den Rückraum spielt: „Das habe ich bei Schalke schon gesagt und in vielen Spielen, auch mit vielen Videos. Jetzt checken sie es – und jetzt wird es immer besser. Das ist ein Prozess.“



