Außen vor
„Wir haben bereits früh damit angefangen, in der 3. Liga nach potenziellen Neuzugängen Ausschau zu halten, die die Qualität mitbringen, unser Team auch eine Liga höher zu verstärken“ – mit diesen Worten stellte Joti Chatzialexiou, Sportvorstand des 1. FC Nürnberg, Neuzugang Tom Baack vor. Der 26-Jährige überzeugte beim SC Verl, konnte dies aber bislang nicht in die 2. Bundesliga transportieren.
Stattdessen zeigten sich beim gebürtigen Essener früh Umstellungsschwierigkeiten in puncto Pressingresistenz, Dynamik und Positionierung. Diese scheinen nach wie vor zu bestehen. Denn in den letzten drei Partien stand Baack nicht einmal im Spieltagskader der Klose-Elf. Eine Aussicht auf Spielzeit besteht angesichts der Konkurrenz im zentralen Mittelfeld derzeit kaum.
Kaum Spielzeit
31 Zweitligaspiele absolvierte Ondrej Karafiat in der Vorsaison für den FCN – davon 24 sogar von Beginn an. Diese Ausbeute wird der beliebte Tscheche definitiv nicht noch einmal erreichen. Bislang steht eine Einwechslung im DFB-Pokal sowie ein unglücklicher Startelfeinsatz gegen Preußen Münster zu Buche. In den vergangenen fünf Ligaspielen schaffte es der 30-Jährige lediglich einmal in den Kader – und hat angesichts der Systemumstellung sowie der Konkurrenz aktuell wenig Perspektive, sich schnell wieder für die Startelf empfehlen zu können.
Glücklos
„Wir sind froh darüber, dass wir diesen Transfer noch vor dem Trainingslager realisieren konnten, um Mickaël möglichst schnell in die Mannschaft zu integrieren“, freute sich Chatzialexiou im Juli über die Verpflichtung Mickaël Birons. Einsatz und Wille kann man dem schnellen Offensivspieler nicht absprechen. Die Abstimmung mit den Mitspielern wirkt jedoch noch so, als würde das Trainingslager erst bevorstehen. Oftmals startet er die Laufwege zu früh – und steht dann im Abseits. Von den acht Nürnberger Pflichtspielen durfte er dennoch schon viermal von Beginn an auflaufen, wartet aber noch immer auf seinen ersten Scorerpunkt.
Systemfrage
Auch wenn Miroslav Klose betonte, dass sein Kapitän Robin Knoche problemlos in einer hochstehenden Viererkette agieren könne, scheint das beim FCN nicht jeder so zu sehen. Denn innerhalb der Viererkette lief der Routinier in dieser Saison noch nicht auf – was angesichts seiner fehlenden Weiträumigkeit sowie Tempodefizite wohl auch wenig förderlich wäre. Stellt der Club je nach Spielverlauf das System wieder um, bringt Knoche dafür zweifelsfrei Qualitäten mit – die man auch in den wenigen Minuten in Düsseldorf erkannte. Es war jedoch auch sein erster Einsatz seit dem zweiten Spieltag, was ihn angesichts seiner Vita wohl kaum zufriedenstellen dürfte.
Kein Anknüpfen
Zwölf Treffer erzielte Semir Telalovic in der vergangenen Spielzeit für den SSV Ulm in der 2. Bundesliga. Die Hoffnungen, dass er deshalb nur wenig Anlaufzeit benötigen würde, um Ähnliches in Nürnberg zu wiederholen, haben sich bislang nicht erfüllt. Auch er agiert im FCN-Trikot zumeist glücklos und verpasste bereits die ein oder andere Torchance. Auch ansonsten bot er dem Club zuletzt anscheinend nicht so wirklich viel Mehrwert. Anders lässt sich seine Bilanz aus den vergangenen drei Ligaspielen kaum erklären. Schließlich saß er zweimal über die volle Distanz auf der Bank – und einmal wurde er gar nicht erst für den Kader nominiert.
Noch früh
Auch der ein oder andere Nürnberger – wie zum Beispiel Danilo Soares – erlebte keinen glücklichen Start in die Saison 2025/26. Bei manchen Spielern fällt es zwar derzeit schwer, daran zu glauben, dass sich die Lage ernsthaft verbessern wird. Und dennoch ist es noch früh in der neuen Saison – das Blatt kann sich schnell wieder wenden.



