Verdrängt
Am 16. Februar, beim Nürnberger 2:0-Heimerfolg gegen Ulm, stand Oliver Villadsen zuletzt in der Startelf des FCN. In der Zwischenzeit überzeugte sein Konkurrent Tim Janisch zunächst mit starken Auftritten, wirkte in den letzten Wochen jedoch zunehmend überspielt. Eine erneute Startelfchance bekam Villadsen trotzdem nicht – weshalb Miroslav Klose in der vergangenen Woche ein „sehr langes und intensives Gespräch“ mit dem 23-Jährigen führte, das „unheimlich wichtig“ gewesen sei.
Schwache Trainingsleistungen
Klose zeigte sich deutlich unzufrieden mit Villadsens Trainingsleistungen in den vergangenen Wochen: „Für mich hat es so gewirkt, dass er sich damit abfindet, dass wir mehr auf Tim stehen. Wir haben ihm gesagt, warum wir aktuell mehr auf Tim setzen und was er besser machen kann.“
Dem U17-EM-Teilnehmer von 2018 wurde mehrfach mitgegeben, dass er in Schwächephasen seiner Konkurrenten durch gute Trainingsleistungen auf sich aufmerksam machen müsse – das sei jedoch ausgeblieben: „Wenn wir zu dem Punkt kommen, dass einer nicht so gut in Form ist und wir nach Alternativen überlegen – und Oli keine Option ist, dann macht er was nicht richtig.“
Guter Eindruck
Beim Heimspiel gegen Köln wurde Villadsen in der 77. Minute als linker Schienenspieler eingewechselt – und zeigte diesmal eine deutlich verbesserte Leistung. Er wirkte dynamisch und konnte einige gelungene Aktionen im Spiel nach vorne verbuchen. In den wenigen Minuten verzeichnete er zudem drei Dribblings – ein Wert, den er seit dem 7. Spieltag nicht mehr erreicht hatte.
Auch Klose lobte seine Vorstellung: „Er fühlt sich auch auf links wohl. Wir wissen, dass er gut Fußball spielen kann und viele gute Spiele hatte. Er muss einfach wieder frisch aufspielen und den Konkurrenzkampf annehmen.“
Verbleib?
Da der FCN mit Justin von der Hitz kurz vor der Verpflichtung eines weiteren Spielers für die rechte Außenbahn steht, stellt sich die Frage, ob Villadsen auch in der kommenden Saison zum Nürnberger Kader gehören wird. Miroslav Klose antwortete auf diese Frage mit einem „Ja“ – und ergänzte, dass die Entscheidung, wer aktuell die Nase vorn habe, nicht für immer gelten müsse.
Villadsens Flexibilität – er kann auch auf der linken Seite spielen – macht ihn weiterhin zu einem interessanten Profil für den Kader. Allerdings ist der Club auch dort mit Danilo Soares, Eric Porstner und vermutlich Berkay Yilmaz schon gut besetzt.