
Emotionale FCN-Zeiten mit Behrens
Mit kaum einem anderen Spieler ist die emotionalste Phase des 1. FC Nürnberg der jüngeren Vergangenheit so eng verbunden wie mit Hanno Behrens. 2018 führte der Kapitän und Top-Scorer den Club zurück in die Bundesliga. Nach nur einer Saison folgte der direkte Wiederabstieg – und wiederum ein Jahr später fast der Absturz in die Drittklassigkeit, der durch das Last-Minute-Tor von Fabian Schleusener in der Relegation verhindert wurde. „Ich bin immer noch dankbar“, sagt Behrens, der im Podcast „Auf der Linie“ u.a. über seine Zeit beim neunfachen deutschen Meister spricht.
Behrens wäre gerne länger geblieben
2021 endete seine Zeit beim FCN nach sechs Jahren und 200 Einsätzen. „Ich hätte vorher gedacht, dass ich wirklich in Nürnberg bis zum Karriereende durchspiele. Aber am Ende passieren Dinge, die man nicht planen kann“, sagt er – und kann gleichzeitig nachvollziehen, dass der Club einen Umbruch wollte. Dennoch hätte es für den 35-Jährigen gerne noch länger gehen dürfen: „Rückblickend wäre ich auch gerne länger in Nürnberg geblieben.“
Hohe Erwartungshaltung beim Club
Behrens gibt zwar zu, in seiner letzten Saison nicht mehr ganz an seine Leistungsgrenze gekommen zu sein, hadert aber mit den damaligen Erwartungen an ihn: „Mein Gefühl ist rückblickend, dass meine Leistung schlechter gemacht wurde, als sie war. Man hatte diese riesige Erwartungshaltung aus der Aufstiegssaison mit 14 Toren. Nach dem Bundesliga-Jahr waren es immer noch elf Scorerpunkte. […] In Nürnberg war dann eine durchschnittliche Leistung schlecht – und eine gute war: Das ist jetzt endlich mal wieder so“, erinnert er sich an seine letzten Jahre, bevor er zu Hansa Rostock wechselte.
Traum Bundesliga erfüllt
Umso mehr freut es Behrens, dass er sich beim FCN einen lange gehegten Traum erfüllen konnte – den Sprung in die Bundesliga: „Das dann nochmal geschafft zu haben, mit Nürnberg als Kapitän Bundesliga gespielt zu haben, hat mir schon viel Genugtuung gebracht. Mit 24 noch Dritte Liga gespielt und ein paar Jahre später Bundesliga-Kapitän – das hat das Ganze schon abgerundet.“ Allerdings hätte er gerne mehr Einsätze im Oberhaus gesammelt: „Das tat schon weh“, auch wenn der Abstieg verdient gewesen sei. „Trotzdem denkt man rückblickend: Viele Vereine schaffen es ja doch, ein Jahr drin zu bleiben – und dann entwickelt sich etwas.“
Trainer beim HSV
Inzwischen hat Behrens, der seine aktive Karriere 2023 beendete, die UEFA-B-Lizenz abgeschlossen und arbeitet im Nachwuchsleistungszentrum des HSV: „Ich bin jetzt seit ungefähr drei Monaten U14-Co-Trainer“, so Behrens. Langfristig verfolgt er ein klares Ziel: „Wenn ich auf mein Herz höre, dann geht es Richtung Trainer – am liebsten auch Cheftrainer, irgendwann in der Bundesliga.“ Gleichzeitig wolle er den aktuellen Moment bewusst erleben und Schritt für Schritt gehen.


