FCN: „Assists liefern & Tor schießen“ – Villadsen will mehr

Oliver Villadsen spricht über seine Akklimatisierung in Nürnberg, die Bedeutung des Vereins für die Stadt, seinen nächsten Karriereschritt, Trainer Miroslav Klose und mehr.

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Foto: DO IT NOW Media

Villadsen will mehr in Offensive leisten

Auch wenn er zuletzt nicht seine beste Form zeigte und hinter Tim Janisch auf der Bank Platz nehmen musste, so konnte sich Sommerneuzugang Oliver Villadsen über weite Phasen der bisherigen Saison als verlässliche Konstante auf der Rechtsverteidigerposition beim 1. FC Nürnberg festspielen. Wenngleich sich der Eindruck verfestigt, dass vor allem im Spiel nach vorne noch deutlich mehr Potenzial im Dänen steckt.

Ein ähnliches Empfinden scheint Villadsen ebenfalls zu haben, wie er u. a. in einem Interview aus der Vorwoche mit dem dänischen Sportmagazin „Tipsbladet“ erzählte: „Ich möchte mehr Assists liefern und ein Tor schießen, am liebsten vor unseren Fans“, skizzierte der Rechtsfuß seine Ziele für die Restrunde der 2. Bundesliga. Tatsächlich konnte der 23-Jährige bislang noch nicht an seinen Offensivdrang aus seiner vorherigen Station in Dänemark anknüpfen.

Umstellung auf Zweitliga-Fußball & Fankultur

Gründe dafür liegen sicherlich auch in der Spielweise, die sich zu der beim FC Nordsjaelland deutlich unterscheidet: „Für mich war es anfangs wirklich schwer, mich umzustellen, weil ich aus einem Verein kam, in dem wir 70 Prozent Ballbesitz hatten“, erzählt Villadsen von leichten Anpassungsschwierigkeiten und weist auf die in der 2. Bundesliga nötige Flexibilität hin, an die er sich inzwischen gewöhnt hat: „Hier gibt es Spiele, in denen man dominiert, aber auch welche, in denen man sich zurückzieht und auf Konter spielt.“

Worauf sich Villadsen bei seinem Wechsel nach Deutschland besonders gefreut hatte, war die auch in seiner Heimat bekannte Fankultur. „Man weiß, dass die Fußballkultur in Deutschland ziemlich extrem ist“, war er auf vieles gefasst, wurde aber dennoch positiv von einer „absolut wahnsinnigen“ Fußballkultur überrascht: „Wenn unsere Fans sechs oder sieben Stunden reisen müssen, kommen trotzdem 8.000 bis 10.000 mit. Das ist völlig verrückt. Man merkt in der Stadt Nürnberg, dass dieser Verein hier alles bedeutet.“

Akklimatisierung in Stadt Nürnberg

Apropos Stadt Nürnberg: Auch hier konnte sich der Abwehrspieler bereits gut einfinden. „Auch abseits des Platzes fühle ich mich wohl“, berichtet Villadsen und verrät außerdem, dass er viel Zeit mit seiner Partnerin verbringt und man ein dänisches Paar kennengelernt habe: „Das ist sehr angenehm.“ Bei seiner Akklimatisierung ans neue Land hilft ihm auch, dass er mit der Sprache immer besser zurechtkommt: „Auch mit der Sprache wird es einfacher. Ich verstehe viel und kann ein bisschen sprechen.“

Neben der Fankultur empfindet er auch die sportliche Situation in der 2. Bundesliga als höchst attraktiv: „Wenn man vier Spiele in Folge gewinnt, ist man plötzlich in den Top 3. Es ist alles extrem eng“, spricht er von einer verrückten Liga, in der sein Trainer Miroslav Klose seiner Meinung nach einen guten Job macht: „Er ist eine riesige Persönlichkeit und eine Legende in diesem Land – das spürt man. Ich finde, er macht mit unserer Mannschaft einen großartigen Job“, lobt der ehemalige Jugendnationalspieler den 46-Jährigen und spricht von etwas ganz Besonderem, ihn als Trainer zu haben.

Nächster Karriereschnitt? Konkurrenzkampf beim FCN

Die bisherige Saison seiner Mannschaft schätzt Villadsen wie folgt ein: „Wir hatten Höhen und Tiefen, aber ich finde, dass wir jetzt stabiler sind und eine gute Mannschaft haben.“ Eine Mannschaft, die der Däne so schnell wohl noch nicht verlassen möchte, „weil ich hier sehr glücklich bin. Die Menschen im Verein sind unglaublich nett.“

Gleichzeitig erwähnt der rechte Schienenspieler, „irgendwann auf einem noch höheren Niveau“ spielen zu wollen. „Ob das schon im Sommer passiert, weiß ich nicht. Das hängt davon ab, wie ich auf dem Platz performe.“ Jene Performance gilt es für Oliver Villadsen nun zunächst mal beim 1. FC Nürnberg wieder zu verbessern.

Schließlich richtete der Trainer via BILD schon mahnende Worte in seine Richtung: „Ich habe mit Oli jetzt schon zwei-, dreimal gesprochen und ihn gefragt, ob er sieht, was Tim leistet“, spricht Klose den starken Auftritt von Villadsens Konkurrenten Janisch an. „Nun ist Oli wieder gefordert“, heizt der Weltmeister von 2014 den Konkurrenzkampf an. Einem Kampf, dem sich Villadsen nach 18 von 20 möglichen Startelfeinsätzen nun stellen muss.