Tiefenprobleme beim FCN
Zwar behauptete Miroslav Klose erst kürzlich, dass der 1. FC Nürnberg auch ohne Stefanos Tzimas und Janis Antiste genug Stürmer im Kader habe, die für Tiefe sorgen könnten. Nichtsdestotrotz dürfte der 46-Jährige erleichtert sein, dass mit Antiste nach verbüßter Rotsperre wieder ein Angreifer gegen Fortuna Düsseldorf zur Verfügung steht, der regelmäßig den Raum hinter der gegnerischen Abwehr attackiert.
Mahir Emreli, der in der Vorwoche gegen Paderborn die einzige Spitze gab, ist bekanntermaßen nicht dieser Spielertyp. Es sei für ihn sogar die „Hölle“ gewesen, seine Position zu halten, statt – wie er es so gerne tut – sich fallen zu lassen und am Spiel teilzunehmen. Dass er nach zwei Minuten nach einem Steckpass von Julian Justvan traf, überdeckte die Tiefenprobleme kurzzeitig.
Denn über den Rest der 2:3-Heimniederlage gegen den SCP fiel es dem Club schwer, hinter die gegnerische Abwehr zu gelangen. Einerseits, weil die potenziellen Passgeber selten in aussichtsreiche Räume kamen. Andererseits, weil die Laufwege der potenziellen Tiefenläufer nicht stimmten.
Antiste: Gegner (für Emreli) auseinanderziehen
Vor allem Letzteres soll mit der Rückkehr von Antiste in Düsseldorf ändern. Schließlich ist der Rechtsfuß für seine umtriebigen Laufwege bekannt. Laut Klose habe man diese „Beweglichkeit“ bereits im Training gesehen: „Er hat sich sehr gut präsentiert“, fasst der Trainer die Woche zusammen und erwartet viel vom 22-Jährigen: „Unserer Mannschaft gibt er natürlich einen ordentlichen Tiefgang hinter die Abwehrreihen.“
Diesen Tiefgang braucht es gegen eine gut organisierte Düsseldorfer Defensive, die besonders stark darin ist, die eigene Box zu schützen. Kloses Vorstellungen über Antiste sind klar: „Es reißt immer wieder auf, damit Mitspieler dann zwischen den Linien anspielbar sind.“ Bei einer möglichen Doppelspitze könnte also Emreli davon profitieren und mehr am Spiel teilnehmen, während Antiste die „gegnerische Mannschaft auseinanderzieht“, wie Klose die „unheimliche Wichtigkeit“ des Leihspielers aus Italien skizzierte.
Freilich werden die Qualitäten eines Stefanos Tzimas weiterhin vermisst. Doch ein Duo aus Janis Antiste und Mahir Emreli deckt deutlich mehr Elemente ab, die man sich von einer Sturmspitze wünscht. Ob die Connection zwischen dem Aserbaidschaner und dem Franzosen stimmt, wird sich jedoch wohl erst beim Auswärtsspiel in Düsseldorf heraustellen. Denn bislang standen die beiden lediglich für zehn Minuten gemeinsam auf dem Feld.