FCK kein Spitzenteam?
Beim kommenden Auswärtsspiel in Kaiserslautern trifft der 1. FC Nürnberg auf einen echten Spitzengegner. Denn der fünf Punkte entfernte FCK rangiert auf Platz vier der Tabelle, ist punktgleich mit dem dritten FC Magdeburg und damit mitten im Aufstiegsrennen. Nichtsdestotrotz sieht Markus Anfang seine Truppe nur bedingt als Top-Mannschaft: „Für eine Spitzenmannschaft musst du dich wesentlich konstanter werden“, bemängelt der FCK-Trainer im Rückblick auf die jüngste 0:2-Niederlage in Magdeburg.
Nichtsdestotrotz sieht er im Hinblick auf das kommende Samstagabend-Topspiel der 2. Bundesliga gegen den Club den heimischen „Betze“ als Faustpfand: „Sicherlich haben wir zuhause einen Vorteil: diese Energie und Power, die wir durch unsere Fans in unserem Stadion erzeugen können“. Tatsächlich verloren die Pfälzer in dieser Zweitligasaison erst zwei Spiele, sammelten nach dem HSV und Hannover 96 die meisten Punkte in der Heimtabelle.
Viel Druck für jungen FCN
Zwar erwartet Anfang trotzdem „ein Spiel auf Augenhöhe“, möchte aber unbedingt den frenetischen Rückhalt der Anhänger ausnutzen. Einer jungen Nürnberger Mannschaft will der 50-Jährige ihre Unbekümmertheit nehmen: „Wir müssen zusehen, dass wir ihnen viel Druck geben“, will der Übungsleiter mit seiner Elf das eigene „Spiel auf den Platz bekommen.“
Grundsätzlich zollt Anfang dem Nürnberger Weg und Miroslav Kloses Arbeit viel Respekt: „Ich finde super, dass Nürnberg das so gemacht hat“, sagte er angesprochen auf die junge Kaderstruktur. Dennoch sieht er eine „qualitativ sehr gute Mannschaft“, die trotz ihrer Jugend schon einiges an Profi-Erfahrung vorzuweisen hat. „Sie brauchen aber auch Eckpfeiler in ihren Reihen, die die Mannschaft führen“, fügt Anfang hinzu. Umso bitterer für den FCN, dass mit Kapitän Robin Knoche einer dieser Eckpfeiler ausfallen wird. Hinzu kommt das Fehlen der Leistungsträger Caspar Jander und Stefanos Tzimas.
FCN mit Viererkette?
Aufgrund der Personalsituation kann sich Anfang eine Systemumstellung seitens der Nürnberger vorstellen: „Es kann sein, dass sie jetzt auf eine Viererkette umschwenken.“ Beeinflussen möchte sich der FCK davon jedoch nicht. Rein inhaltlich erwartet der Trainer „eine spielstarke Mannschaft“, die ihre Art Fußball durchsetzen möchte und „viel versucht, übers Zentrum zu kombinieren“. Gerade die Qualität der FCN-Stürmer mit viel Tiefgang lobt Anfang. Doch auch hier haben die Franken neben der Tzimas-Verletzung durch Janis Antistes Rotsperre mit Aderlass zu kämpfen.
Abseits des Platzes gibt es außerdem die erste Rückkehr von FCN-Trainer Miroslav Klose als Trainer auf seinen ehemals heimischen Betzenberg: „Er soll auch hier dementsprechend gefeiert werden“, bezeichnet Anfang Klose als eine „Ikone“ und „Aushängeschild des 1. FC Kaiserslautern“, auf die die Pfälzer stolz sein können. Trotz aller Fußballromantik geht es am Ende für beide Seiten um Punkte. Der FCK hat die Chance, weiter dick im Aufstiegsrennen mitzumischen. Und der FCN könnte mit einem Auswärtssieg seine Außenseiterchance auf die oberen Plätze wahren und auf zwei Punkte an den Gegner heranrücken.