Endlich 100% spielfit
Auch wenn Julian Justvan die Vorbereitung mit der TSG Hoffenheim absolvierte, kam er im Sommer auf nur wenige Einsatzminuten vor seinem Wechsel zum 1. FC Nürnberg. Justvan selbst dazu: „Ich habe es die ersten Spiele gemerkt, dass ich noch keine 90 Minuten gehen konnte.“ Dies merkte man ihm phasenweise in den ersten Einsätzen auch an. Einige ungewöhnliche Ballverluste und technische Fehler waren nicht selten beim Zehner zu sehen. Auch die Mannschaft verstand es zu selten, den Linksfuß in gefährlichen Räumen zu finden, wo Justvan seine Stärken hätte einbringen können. Mittlerweile ist dies jedoch anders: „Es wird von Spiel zu Spiel besser, ich kann marschieren. Wenn es dann noch Spaß macht auf dem Feld, dann ist es noch ein bisschen einfacher.“
Dreierpack gegen Regensburg
„Heute gelingt mir alles – das sind dann so Tage, die nimmt man natürlich gerne mit. Es ist unglaublich, solche Tage hat man nicht oft. Das wird für immer in Erinnerung bleiben“, äußerte sich der dreifache Torschütze nach dem Spiel gegen den Jahn. Bereits in der 7. Minute ergab sich für Justvan eine gute Chance, die er jedoch auch im Nachschuss nicht verwerten konnte. Die Belohnung für einen mal wieder starken Auftritt folgte kurz vor der Halbzeit mit dem 3:2-Führungstreffer. In der 59. Minute rutschte seine Freistoßhereingabe bis ins Tor durch und 15 Minuten später stellte er die Weichen mit dem 5:3 per Elfmeter endgültig auf Heimsieg. Als Dreierpacker schnappte sich der 26-Jährige nach dem Spiel den Ball und nahm ihn mit nach Hause: „Es ist mein erster Spielball, der wird erst mal von allen unterschrieben und kommt dann wohin, wo ihn jeder sieht. Es war tatsächlich mein erster Dreierpack im Profifußball.“
Klose schwärmt
Nach dem 4:0 gegen Fürth wollte Klose keinen Spieler seiner Mannschaft herausheben. Nach Regensburg tat er dies jedoch und nannte häufig Justvan und dessen besondere Qualitäten. „Ju macht es fantastisch!“, war nur eine von vielen Aussagen. „Er hat ein gutes Gespür für Situationen und wie er diese löst. Er bewegt sich, weil er schon vorher weiß, was er als nächstes macht. Er weiß schon mindestens 2-3 Lösungen, bevor er den Ball bekommt. Er sieht extrem viel – jetzt müssen wir noch die anderen Spieler dazu bringen, dass sie ihn verstehen, sodass sie im richtigen Moment laufen.“
„Bindeglied“ Justvan
Tatsächlich schafft es die Kloses Elf mittlerweile sehr gut, den sich in den Zwischenräumen anbietenden Justvan, der mittlerweile bei starken 8 Scorerpunkten steht, gut einzusetzen. Immer wieder findet der Techniker Räume zwischen vielen Gegenspielern, sodass sich keiner zwingend für ihn verantwortlich fühlt und er in der Folge die entscheidenden Momente Vorsprung hat, um für Gefahr zu sorgen. „Er zieht alles eng und bietet sich dann auf Außen an, dafür hat er natürlich auch die Technik“ – erklärt sein Trainer. Justvan selbst mag es, „das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive zu sein. Die Bälle anzutreiben und die Stürmer zu füttern. Mittlerweile verstehen wir uns echt gut – auch Mahir, Stefanos und ich. Da ist eine gute Chemie da.“
Volle Motivation gegen den Ex
Das Pokalspiel gegen die TSG Hoffenheim wird für Justvan ein besonderes, da es gegen seinen Ex-Verein geht. In der abgelaufenen Hinrunde kam Nürnbergs Neuzugang auf lediglich 4 Kurzeinsätze in der Bundesliga und insgesamt 46 Minuten. In 11 der 17 möglichen Partien schaffte er es nicht einmal in den Kader. Auch selbst sieht er wohl noch eine offene Rechnung mit den Kraichgauern: „Mich brauchst du für das Spiel sowieso nicht motivieren. Ich denke, dass ich da jeden mitziehe. Wir werden hochmotiviert anreisen und 120 Minuten Vollgas geben. Im Pokal ist alles möglich!“ Dass im Pokal alles möglich ist, ist ohnehin bekannt. Beim Glubb sowieso. Auch Miroslav Klose rechnet sich Chancen aus: „Wenn wir dort kontern können, warum nicht.“
Den Großteil unserer Daten beziehen wir von Wyscout.