„Es war unbeschreiblich“ – Tim Drexler drängt in die FCN-Startelf

FCN-Winterneuzugang Tim Drexler erzielte den vielumjubelten Siegtreffer gegen Darmstadt. Während Klose ihn lobt, spricht er über seine Adaption an die Nürnberger Spielweise und über Ziele für die Rückrunde.

1. FC Nürnberg FCN Tim Drexler Hoffenheim Miroslav Klose Innenverteidiger News CLUBFOKUS Analyse
Foto: DO IT NOW Media

Drexlers Siegtreffer

In der 76. Minute wurde Tim Drexler am Freitagabend für den FCN gegen Darmstadt eingewechselt. Lediglich neun Minuten später erzielte der 19-Jährige den vielumjubelten Nürnberger Siegtreffer. „Ich habe das Gefühl gar nicht gekannt. Es war unbeschreiblich“, äußerte sich der Torschütze im Nachgang der Partie über sein erstes Profitor. Dass er aus dem Spiel heraus überhaupt so weit vorne auftaucht, war Drexler zufolge „relativ instinktiv“: „Ich weiß als Verteidiger wie schwer es ist, wenn ein Spieler, mit dem man nicht rechnet, vorne auftaucht.“

Kloses Lob im Vorfeld

„Er hat sich im Training in den Vordergrund gespielt, er macht es sehr, sehr gut“, lobte ihn FCN-Trainer Miroslav Klose schon vor der Partie und beschrieb die Hoffenheimer Leihgabe als „sehr schlauen Spieler“, der „die Abläufe jetzt ein bisschen kennengelernt hat“. Dass Drexler auf Einsatzminuten gegen Darmstadt kommen würde, war dementsprechend nicht wirklich überraschend. „Jetzt ist ein Zeitpunkt, an dem ich mir gar keine Gedanken mache, ihn reinzubringen oder von Anfang an zu bringen“, sagte Klose bereits im Vorfeld. Das habe sich Drexler durch die Trainingsleistungen verdient.

Drexler und der FCN-Spielstil

Beim 1. FC Nürnberg warten auf die Innenverteidiger ein paar andere Aufgaben als bei den meisten Teams. Neben dem Verteidigen sollen sie nämlich immer wieder mit nach vorne anschieben und durch Spielen und Gehen den Raum hinter der ersten Pressinglinie des Gegners attackieren. Auch Tim Drexler spricht beim FCN von einer „relativ offensiven Spielweise der Innenverteidiger. Das war in Hoffenheim nicht so.“

Da der U20-Nationalspieler seine Stärken im Tempo, Spielaufbau und Passspiel mitbringt, passt dies jedoch gut zu ihm, was er auch selbst so beschreibt: „Ich kann mich hier sehr gut weiterentwickeln, weil der Spielstil gut zu mir passt. Das war ein nicht kleiner Grund, warum ich mich hierfür entschieden habe. […] So langsam habe ich es verinnerlicht.“

Bereit für mehr – egal wo

Auf die Frage, ob Drexler nun bereit für mehr als die „Jokerrolle“ sei, antwortete er selbstbewusst: „Immer“. Ob er als halblinker, halbrechter oder zentraler Innenverteidiger aufläuft, ist für ihn dabei nicht entscheidend: „Wo der Trainer mich aufstellt“, sagt er dementsprechend. Vor allem, da er auch bei der TSG schon alle drei Positionen begleitete. Was für den FCN in der Rückrunde noch möglich sei, ließ der gebürtige Bruchsaler offen: „Das wird sich nicht im Januar oder Februar entscheiden, sondern erst am Ende der Saison, weil die Liga so eng ist.“

Kloses Luxusproblem

Für Nürnbergs Trainer Miroslav Klose bringt Drexlers Siegtor ein Luxusproblem mit sich. Dessen ist sich der 46-Jährige aber auch bewusst: „Deswegen haben wir ihn dazu genommen. Konkurrenzkampf ist das A und O. Das pusht. Wenn jemand dazu kommt, trifft und gut trainiert, das sehen die anderen auch.“ Bleibt nur die Frage, wer dann gegebenenfalls für Drexler weichen müsste: Riesentalent Finn Jeltsch, Mister Zuverlässig Ondrej Karafiat oder Kapitän Robin Knoche? Man darf gespannt sein. In jedem Fall sind es Sorgen, die mit den Nürnberger Sorgen nach dem Hinspiel in Darmstadt nicht vergleichbar sind. Oder, wie Miroslav Klose sagen würde: „Ein Luxusproblem“.