Schlechte Nachrichten für den FCN
In dieser Woche erreichten den 1. FC Nürnberg einige schlechte Nachrichten auf der defensiven Außenbahn. Der vom FC Augsburg geliehene Stammrechtsverteidiger Henri Koudossou wird mit einer schweren Sprunggelenksverletzung für viele Wochen fehlen. Auf der anderen Seite fällt Routinier Danilo Soares aufgrund von Oberschenkelproblemen ebenfalls für das Heimspiel am Sonntag gegen die Hertha aus, weshalb sich die Optionen auf den Außenverteidigerpositionen auf Berkay Yilmaz, Tim Janisch sowie Innenverteidiger Tim Drexler reduzierten.
U23-Torjäger bei den Profis
Demzufolge wird ein Kaderplatz frei, den nun ein Nürnberger Eigengewächs auffüllen darf. Beim Aufstellungsbogen der U23 im Heimspiel gegen die FV Illertissen fehlte nämlich der Name des bisherigen Toptorjägers der Wolf-Elf. Eric Porstner, der in seinen sieben Einsätzen wie Stürmer Piet Scobel bereits viermal traf und ein weiteres Tor vorbereitete, stand nicht im Kader für den elften Spieltag der Regionalliga Bayern. Heißt: Der 18-Jährige wird zum ersten Mal in dieser Saison im Profikader stehen, nachdem er in der Vorsaison im letzten Heimspiel gegen den 1. FC Köln in den Schlussminuten sein Debüt feiern durfte.
Auch wenn die Ausfälle seine Nominierung begünstigen, hat sich der Linksverteidiger den Platz durch starke Leistungen verdient – nicht zuletzt mit seinem Führungstreffer beim knappen 2:1-Sieg im kleinen Derby in Fürth, als er schon zum dritten Mal in dieser Saison das wichtige 1:0 für seine Mannschaft erzielte.
Hohe Flexibilität
Doch auch über seine Treffer hinaus spielt Porstner eine starke Runde. Dass er eine enorme Flexibilität mitbringt und in der Jugend schon sämtliche Positionen von der Zehn bis zum Innenverteidiger spielte, zeigt sich auch in seiner Spielweise. Sowohl im Halbraum als auch in der Breite interpretiert er seine Rolle auf der linken Schiene einer Fünferkette variabel, beweist Spielintelligenz mit und ohne Ball. Dabei attackiert der 1,87 m große Linksfuß immer wieder die letzte Linie und taucht sogar punktuell in der Mittelstürmerposition auf.
Starke Leistungsdaten
Bestätigt werden seine Auftritte nicht nur durch fünf Scorerpunkte, sondern auch durch weitere Leistungsdaten. Seine aus der Jugend bekannte Zweikampfstärke konnte er mit 59 % gewonnenen Duellen auch im Herrenbereich bestätigen. Besonders im Dribbling überzeugt Porstner: Mit einer Erfolgsquote von 72 % liegt er ligaweit in den Top 5. Auch bei Kontakten in der gegnerischen Box, Abschlüssen und Flanken gehört er zu den Besten seiner Position – eine Bestätigung seines Offensivdrangs.
Mit sieben erfolgreichen Defensivaktionen pro 90 Minuten und fast 70 % gewonnenen Defensiv-Zweikämpfen bringt Porstner zudem ordentliche Werte gegen den Ball mit, was sein breites Fähigkeitenprofil unterstreicht – auch wenn es im Stellungsspiel noch Verbesserungspotenzial gibt.
Verdiente Belohnung
Nichtsdestotrotz hat Eric Porstner beim Sprung vom Jugend- in den Herrenfußball gezeigt, dass er zu den vielversprechendsten Talenten des Clubnachwuchses zählt. Insofern ist die Maßnahme von Miroslav Klose absolut nachvollziehbar, den Youngster mit einer Nominierung für das kommende Spiel gegen Hertha BSC zu belohnen. Vielleicht darf der gebürtige Nürnberger dann auch schon bald seinen zweiten Zweitliga-Einsatz feiern.