Mittelfeldtrio gefunden
Caspar Jander, Jens Castrop und Julian Justvan bildeten in den letzten beiden Partien gegen Fürth und Regensburg das Nürnberger Trio im Mittelfeld. Gegen den Ball agieren Jander und Castrop als Doppelsechs, sodass Justvan von Aufgaben im Spiel gegen den Ball etwas befreit ist. Mit Ball spielt Jander auf der alleinigen Sechs und Castrop rückt auf eine Art Achterposition neben oder hinter dem Zehner Justvan. Eine Kombination, die im Grunde alles mitbringt, was im Zentrum gefragt ist. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Trainer Miroslav Klose: „Jetzt haben wir ein Mittelfeld, um das uns glaube ich viele beneiden.“
Entscheidende Rolle
Diskussionen darüber, welche Positionen im Fußball besonders wichtig sind, sind müßig. Vor allem im Mittelfeld ist man als Akteur natürlich in beide Richtungen des Spielfeldes entscheidend beteiligt. Vor einer Dreierkette, wie sie der 1. FC Nürnberg spielt, benötigt es im Zentrum eine Mischung aus Laufstärke, Aggressivität, Pressingresistenz, Spielverständnis, Dynamik, Technik, Übersicht und mehr. All diese Komponenten vereint das Nürnberger Mittelfeld, wo die Spieler obendrein als „Ballträger“ im praktizierten Umschaltspiel essenziell sind. Zudem verzeichnet das Trio bereits stolze 14 Scorerpunkte. Nicht zu vergessen ist Rafael Lubach, der als Eratz gegen Münster und Co. zu überzeugen wusste und bedenkenlos gebracht werden kann.
Mann der Superlative
Spielintelligenz, Laufstärke, ein gutes Gegenpressing und so weiter. Caspar Jander kann man nicht oft genug loben. Auch Miroslav Klose sagte bereits, dass er nicht froher sein könnte, einen Spieler wie ihn in den eigenen Reihen zu haben. Neben dem, dass er quasi immer die meisten Kilometer auf dem Feld abspult, sticht statistisch auch seine Ballsicherheit hervor, wofür die 90%-ige Passquote exemplarisch steht. Seine durchschnittliche Passlänge von 16.3 wird lediglich von zwei Spielern auf seiner Position unterboten, was auch Janders Qualität in engen Räumen unterstreicht.
Der zweite 21-Jährige
Auch wenn er sich bereits in seiner 3. Cluberer Saison als Stammspieler befindet, ist Jens Castrop gerade einmal 21 Jahre alt. Mittlerweile fordert der Mittelfeldspieler deutlich mehr Bälle im Spielaufbau, attestiert ihm Klose: „Er will den Ball, er fordert den Ball. Er hat Lösungen. Das war nicht immer so, da hatte er sich mal gezeigt und sich dann wieder hinter dem Gegenspieler versteckt. Das ist zu einfach. Da soll er lieber Fehler machen, aber er soll sich zeigen. Jetzt ist vieles selbstverständlich, darüber bin ich glücklich.“ Vor allem als Ballschlepper im Umschaltspiel konnte Castrop zuletzt glänzen, der am 10. Spieltag mit 8 progressiven Läufen die zweitmeisten der Liga verzeichnete. Zudem führt er mit 19 Zweikämpfen pro 90 Minuten die zweitmeisten auf seiner Position, was nur wenige überraschen dürfte.
Ein echter Zehner
Julian Justvans Spielerprofil kommt einem klassischen „Zehner“ aus dem Lehrbuch sehr nahe. Nachdem er zu Saisonbeginn noch nicht 100% fit war, scheint er derzeit kaum zu stoppen. Nicht nur aufgrund seiner 4 Scorerpunkte gegen den Jahn. Selbst sieht er sich als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Klose gab ihm nach Regensburg zu Recht das Prädikat „fantastisch“. Der Linksfuß verzeichnet die meisten erfolgreichen Offensivaktionen und meisten gespielten Pässe in den Strafraum aller zentralen offensiven Mittelfeldspieler der 2. Bundesliga. Da wird ihm sicherlich auch leicht verziehen, dass er gegen den Ball nur wenige Sprints anzieht, was in der aktuellen Systematik nicht so schwerwiegend ins Gewicht fällt. Vor allem, wenn er weiterhin der Unterschiedsspieler bleibt wie zuletzt.
Neid? Verständlich!
Dass den 1. FC Nürnberg derzeit das ein oder andere Teams um das Mittelfeld beneidet, entspricht zweifelsfrei der Wahrheit. Vor allem, da Jander, Castrop und Justvan aktuell ihre Stärken ideal einbringen können. „Das ist quasi meine Lieblingsposition“, erklärt auch Castrop über seine aktuelle Rolle. Für das Zusammenspiel mit Nebebmann Jander findet er nur lobende Worte: „Super. Wir verstehen uns auf dem Platz, wir verstehen uns neben dem Platz. Ich habe ihn sehr gerne an meiner Seite, er macht das sehr gut.“ Es hat den Anschein, als würde derzeit vieles in die richtige Richtung beim FCN laufen. Insofern werden sich auch die Favoriten aus Hoffenheim und Hamburg auf viel Gegenwehr einstellen müssen. Denn Justvan betont: „Wir werden auf jeden Fall hochmotiviert nach Hoffenheim reisen. So werden wir das Spiel auch angehen und 90 oder 120 Minuten Gas geben.“
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