FCN „macht Spaß“
Vor dem Duell am Wochenende findet Merlin Polzin einige lobende Worte für den 1. FC Nürnberg. Insbesondere auf seine erste Begegnung mit Miroslav Klose freut sich der noch junge Trainer des HSV: „Dann wird man fast ehrfürchtig“, gab der 34-Jährige auf der Spieltagspressekonferenz zu und ruft sich dabei die „vielen besonderen Momente“ in Erinnerung, die ihm der WM-Rekordtorschütze damals als Fan bereitete.
Doch auch über die Arbeit, die Klose nun in Nürnberg als Trainer verrichtet, zeigt sich Polzin beeindruckt: „Es macht einfach richtig Spaß, ihnen zuzuschauen und die Entwicklung unter der Leitung von Miroslav Klose zu sehen, weil es eine Mannschaft ist, die viel Freude bereitet.“ Offensichtlich gefällt ihm die offensive Herangehensweise mit vielen jungen Spielern.
FCN gegen HSV – ein Topspiel
Schon beim 1:1-Unentschieden im Hinspiel im Hamburger Volkspark lieferte der FCN eine der besten Saisonleistungen ab, ohne sich mit einem Sieg zu belohnen. Eine Halbserie später erwartet der damals noch als Co-Trainer arbeitende Polzin einen nicht minder starken Gegner: „Es ist eine absolute Top-Mannschaft, was die Rückrundenbilanz angeht.“ Tatsächlich ist das Duell der Altmeister ein echtes Spitzenspiel. Denn nur der FCK (20) und der HSV (21) sammelten seit Jahreswechsel mehr Punkte als der FCN (19).
Was Polzin am FCN so gefällt, ließ er ebenfalls durchblicken. Vor allem der „fußballerische Ansatz“ sei interessant, weil er es dem Gegner schwierig mache, den Spielaufbau der Klose-Elf zu pressen. „Das ist nicht so einfach“, lobt der Hamburger die „flache Fünferkette“ der Nürnberger, die den Gegner weit auseinanderzieht. Dazu komme ein Zentrum mit „extrem spielstarken Spielern“ wie Jander, Tzimas oder Justvan. Deswegen geht Polzin davon aus, dass die Rothosen „viel verteidigen müssen, weil Nürnberg es einfach richtig gut mit dem Ball macht.“
Wenig Chancen gegen defensivstarken FCN
Aber auch gegen den Ball sieht Polzin einen starken Club auf seine Mannschaft zukommen. Dabei hebt er die Boxverteidigung des FCN hervor, die mit ihrer Vielzahl von Verteidigern nur wenig Platz bietet: „Es wird nicht viele Torchancen geben. Da müssen wir einfach extrem eiskalt sein mit den Möglichkeiten, die sich uns bieten.“ Mit nur zehn Gegentoren in der Rückrunde stellt der neunfache deutsche Meister die fünftbeste Abwehr – hinter dem HSV und den drei Aufsteigern, die jeweils nur neunmal überwunden wurden.
Um diese Nürnberger Abwehr knacken zu können, könnte Polzin mit einer robusten und kopfballstarken Doppelspitze aus Robert Glatzel und Davie Selke agieren. Doch auch unabhängig davon sieht er seine Spieler nach einem Kurztrainingslager auf Mallorca gut gerüstet für das Spiel im Max-Morlock-Stadion: „Da sind wir schon gut drauf vorbereitet, weil wir die letzten Tage sehr intensiv dafür genutzt haben.“ Aber auch aufgrund der Heimstärke des FCN weiß der HSV-Trainer, dass ihn und seine Mannschaft ein „echtes Brett“ erwartet.