Besser spät als nie – so lautet wohl das Motto rund um die erstmalige Nominierung von Pascal Groß für das DFB-Team im September 2023. Inzwischen hat der 228-fache Premier League Spieler auch acht Länderspiele vorzuweisen und kehrt nach sieben Jahren in die Bundeliga zurück. In unserer Analyse erfahrt ihr mehr über die Qualitäten des 33-jährigen Neuzugangs von Borussia Dortmund.
Pascal Groß: Vielseitig auf hohem Niveau
Kreativer Spielgestalter, Box-to-Box Mittelfeldspieler oder inverser Außenverteidiger – alleine, dass alle 3 Spielerrollen für Pascal Groß zutreffen würden, zeigt die Vielseitigkeit des spielintelligenten Groß’. Dank seinem hohen Spielverständnis ist Groß nicht nur in der Lage, verschiedene Rollen im Spiel einzunehmen, sondern diese auch an den gewünschten Spielstil seines Trainers anzupassen. So überzeugte Groß beispielsweise schon in Ingolstadt unter Ralph Hasenhüttl in einem extrem intensiven Spiel, bei dem es primär um zweite Bälle ging. Spätestens seit der Übernahme von Roberto De Zerbi in Brighton zeigte Groß seine Qualitäten aber auch in einem komplett auf Dominanz ausgelegten Ballbesitzsystem und war auch hier als nahezu unersetzlich.
Kreativität und Passqualität
Im Spiel von Brighton brachte Groß seine – vor allem auf kurzer Distanz (90%+) – hohe Passqualität ein, indem er viele Bälle forderte und sie im Anschluss extrem präzise verarbeitete und weiterspielte. Vor allem im letzten Drittel kam die Kreativität des Nationalspielers zur Geltung. Immer wieder fand er den richtigen Moment, um das Spiel in den gegnerischen Sechzehner zu forcieren und seine Offensivspieler in Szene zu setzen. Aber auch in tieferen Positionen zeigte Groß als passstarker Spieler seine Qualitäten, indem er in der Regel die richtige Entscheidung zwischen Spiel langsam machen und Spiel beschleunigen wählte.
Groß‘ neue Torgefahr
Zusätzlich zu seinen Fähigkeiten im Spielaufbau nutzte er seine präzisen Flanken und Standardsituationen, um Torgefahr zu erzeugen, was in der vergangenen Premier League-Saison zu 14 Scorerpunkten führte. Aber auch selbst zeigte sich Groß zuletzt regelmäßig präsent in der gegnerischen Box (2 Ballkontakte pro 90 min.) und unterstrich auch dadurch erneut seine Vielseitigkeit.
Schwächen von Pascal Groß
Obwohl er dank seiner hohen Workrate auch diesen Aspekt des Spiels positiv abdeckte, gibt es natürlich auch einige Punkte, bei denen Groß Luft nach oben hat. Dem 32-Jährigen fehlt es zum einen an Dynamik und Tempo, was ihn in der ein oder anderen Situation durchaus zum Verhängnis wurde. Ähnlich verhielt es sich bei seinem Verhalten gegen den Ball. Sowohl in puncto Stellungsspiel als auch im Bereich Zweikampfführung gehörte Groß nicht zu den Stärksten auf seiner Position.
Pascal Groß: Hoffnungsträger
Alles in allem überwiegen aber definitiv die positiven Fähigkeiten, die Pascal Groß nach Dortmund mitbringt. Mit seiner Spielintelligenz und Pressingresistenz dürfte der gebürtige Mannheimer eine große Bereicherung für das Mittelfeld des BVB darstellen.