Diese Position sorgt beim FCN noch zu selten für Torgefahr

Mit 60 Toren stellte der FCN die viertbeste Offensive – doch ein Mannschaftsteil blieb hinter den Erwartungen zurück.

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Foto: DO IT NOW Media

Wenig Torbeteiligungen

Paderborns Aaron Zehnter und Hamburgs Miro Muheim sind zwei Beispiele dafür, wie viel Torgefahr Außenverteidiger respektive Schienenspieler initiieren können. Zehnter war 2024/25 an 15 Toren direkt beteiligt, Muheim assistierte allein 13-mal. Zahlen, von denen man beim 1. FC Nürnberg auf dieser Position in der abgelaufenen Saison weit entfernt war. Die beiden besten Nürnberger Schienenspieler bezüglich Torbeteiligungen waren Oliver Villadsen (2) und Danilo Soares (3). Bei beiden datiert der letzte Scorerpunkt jedoch vom 13. beziehungsweise 18. Spieltag.

Spezielle Rolle

Gerade in einem System mit Dreierkette agieren die Außenspieler im Normalfall deutlich offensiver als in einer Viererkette. Das ist beim FCN mitnichten der Fall. Das zeigt allein die Anzahl der gespielten Pässe von Janisch, Yilmaz und Co. Sie sind sehr häufig in den Spielaufbau involviert, weshalb sie durchschnittlich fast sechs Pässe mehr pro 90 Minuten empfangen als der Ligadurchschnitt auf dieser Position. Oftmals sind sie sehr flach positioniert, um den Gegner ins Pressing zu locken und dieses zu überspielen.

Wenig Offensivaktionen

Was dem FCN dadurch aber mitunter fehlt, ist Präsenz in der Offensive. Das zeigt sich allein an den erfolgreichen Offensivaktionen – während die restlichen Außenverteidiger der Liga durchschnittlich 2,5 pro 90 Minuten verzeichnen, sind es bei den Nürnbergern lediglich zwei. Viele weitere Kennzahlen belegen dies, beispielsweise auch die Anzahl der Expected Goals und Expected Assists, die bei den Club-Spielern um 55 % geringer ist als bei der Konkurrenz.

Die Nürnberger Außenverteidiger im Vergleich mit der der Konkurrenz: Viel Beteiligung im Spielaufbau und Übergangsspiel, aber wenig Offensiv-Output.

Dem Spielstil geschuldet?

Einige der Zahlen sind sicherlich durch den Nürnberger Spielstil erklärbar. Wenn wenige Flanken erwünscht sind, werden entsprechend auch weniger geschlagen. Dennoch erhofft sich sicherlich auch FCN-Trainer Klose in der kommenden Spielzeit mehr Offensiv-Output über die Flügel. Spannend wird, ob das Trainerteam hierfür auch auf strukturelle Änderungen setzen wird – sodass gelernte Offensivspieler wie Tim Janisch oder Neuzugang Justin von der Hitz vielleicht schon zu Beginn etwas höher positioniert sind, um die Scorer-Ausbeute der abgelaufenen Saison zu überbieten.