Verstärkung fürs Mittelfeld
Der 1. FC Nürnberg hat auf dem Transfermarkt erneut zugeschlagen und Tom Baack vom SC Verl verpflichtet. Der 26-Jährige kommt ablösefrei und kann im Mittelfeld gleich mehrere Rollen abdecken – unter anderem als Ersatz für Jens Castrop sowie als Backup auf der Sechserposition. Dass Baack mit seinen Qualitäten gut ins datenbasierte Scoutingprofil des Clubs passt, liegt auf der Hand.
Viele Verbindungen
Zwischen Baack und dem FCN gibt es gleich mehrere Querverbindungen. Er durchlief beispielsweise bis zur U20 sämtliche DFB-Nachwuchsnationalmannschaften – ein Weg, den auch FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou lange begleitete. Zudem sammelte der Club mit Neuzugängen aus Verl zuletzt gute Erfahrungen – wie etwa mit Fabio Gruber, der seinem Teamkollegen „ausschließlich Positives über den Verein“ erzählte, in der Winterpause.
Verl war in den letzten beiden Drittligasaisons das Team mit dem höchsten Ballbesitz, den meisten Pässen und der besten Passquote. Baack war als Stammspieler ein zentraler Bestandteil dieses Systems – und bringt diese Erfahrung nun mit nach Nürnberg.
Erfahrung und Führungsqualität
Der gebürtige Essener stand seit 2021 beim SC Verl unter Vertrag, nachdem er zuvor für Bochum und Regensburg bereits Zweitliga-Erfahrung sammelte. In Verl entwickelte er sich zum Leistungsträger auf Drittliganiveau. Bei seiner Vertragsverlängerung im Sommer 2024 lobte ihn Sportchef Sebastian Lange als „Teamplayer mit Führungsqualitäten“ und als einen, der auch junge Spieler anleiten könne. Auch Chatzialexiou äußert sich ähnlich: „Er wird sich sehr gut in unsere Mannschaft einfügen und ist ein wahrer Teamplayer.“
Vielseitig einsetzbar
Baack bringt ein polyvalentes Profil mit. In der abgelaufenen Saison wurde er sowohl als zentral-defensiver Mittelfeldspieler als auch als halblinker Sechser und vereinzelt als rechter Innenverteidiger eingesetzt. Beim Club dürfte er vor allem als zusätzliche Absicherung für die Sechserrolle eingeplant sein – mit seiner Körpergröße von 1,86 Metern auch als physisch präsente Ergänzung.
Spielstark und ballsicher
Warum Baack auf dem Nürnberger Radar erschien, liegt auf der Hand. Er liefert in der 3. Liga konstant gute Zahlen und Daten, die beim FCN unter Chatzialexiou die Grundlage im Scouting darstellen. Beispielsweise spielt er die zweitmeisten Pässe aller Mittelfeldspieler. Seine Passquote von 86 % gehört ebenso zu den besten Werten wie seine 6 erfolgreichen Pässe ins Angriffsdrittel pro 90 Minuten.
Durch seine Ballsicherheit fordert er viele Bälle und ist auch unter Druck oftmals anspielbar. Mit dem Ball am Fuß sucht er eher selten das 1-gegen-1 und lässt lieber den Ball laufen, als mit ihm am Fuß große Distanzen zu überbrücken – weshalb er wohl kaum als Castrop-Nachfolger zu sehen ist. Dennoch verlässt er situativ seine Position, um für Mitspieler Freiräume zu öffnen und um schwer greifbar zu sein.
Intensiv gegen den Ball
Zugleich gilt er als laufstarker und intensiver Mittelfeldspieler – Kategorien, in denen Chatzialexiou und der Club sich verstärken wollten. Er liefert nicht nur teamintern gute Defensivwerte. Seine 8 abgefangenen gegnerischen Pässe (ballbesitzbereinigt) pro 90 Minuten gehören zu den Top-Werten auf seiner Position. Vor einer Viererkette – wie in Verl – ist das sicherlich etwas anders als im Nürnberger System, aber auch Gruber konnte sich schnell an die neue Struktur anpassen und gewöhnen.
Sinnvolle Ergänzung
Mit Tom Baack, dessen Vertrag laut transfermarkt.de in Verl zum Saisonende auslief, gewinnt der FCN einen Spieler im besten Fußballeralter, der Spielstärke, Intensität und Variabilität vereint. Es ist kein Transfer, der die großen Millionengewinne in den nächsten Jahren verspricht, aber einer mit sportlicher Logik und wenig Risiko. Ein sinnvoller Baustein für die neue Saison.
