Viel zu tun in der Innenverteidigung des FCN
Bekanntermaßen besteht für den 1. FC Nürnberg noch viel Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt. Die größte Not dürfte wohl auf der Innenverteidigerposition herrschen. Ahmet Gürleyen und Jannes Horn sind auf der Suche nach einem neuen Verein. Da auch die Zukunft von Ivan Marquez nicht 100%ig geklärt scheint, stünde derzeit der fast 18-jährige Finn Jeltsch als einziger etatmäßiger Innenverteidiger für die neue Saison fest. Trotz des anspruchsvollen Anforderungsprofils hat der CLUBFOKUS einen Spieler ausfindig gemacht, der hervorragend zum FCN passen könnte.
Xandro Schenk – perfektes Profil?
Erfahren, kopfballstark, spielstark, ein starker linker Fuß und sogar ablösefrei – all diese Attribute sind hinter der Personalie Xandro Schenk zu finden. Der 31-jährige Innenverteidiger spielte zuletzt eine gute Saison beim niederländischen Zweitligisten De Graafschap. Dabei gelang dem Niederländer das Kunststück, von Spieltag 1 bis 38 durchgehend und ohne Unterbrechung auf dem Feld zu stehen. Selbst kein Torhüter konnte seine rekordverdächtigen 3.719 Einsatzminuten ligaweit erreichen. Nach zwei Saisons beim diesjährigen Tabellensechsten stünde Schenk nun ablösefrei auf dem Transfermarkt zur Verfügung.
Schenk verpasste keine Spielminute
Neben seiner Führungsqualitäten als Dauerbrenner bringt Schenk auch inhaltlich sehr viele Dinge mit, die gut zum FCN passen würden. Zunächst mal ist er als Linksfuß prädestiniert für die Position des linken Innenverteidigers, die er zum Großteil in der Viererkette von De Graafschap bekleidete. Zudem zählte Schenk mit einer Körpergröße von 1.87-m zu den kopfballstärken Innenverteidigern der Liga, in dem er fast 60% der Luftduelle für sich entschied. Noch beeindruckender war in der abgelaufenen Saison sein Offensiv-Kopfball. Ganze 5-mal kam Schenk mit dem Kopf nach Standardsituationen zum Torerfolg, ein weiteres traf er mit dem linken Fuß. Zur Erinnerung: die gesamte Mannschaft des 1. FC Nürnbergs kam in der abgelaufenen Saison auf 6 Kopfballtore.
Ajax-Schule: Schenk mit Top-Passspiel
Was Schenk umso interessanter macht, ist sein Spiel mit Ball. Als Kind der Ajax-Schule (10 Jahre in der Jugend) verfügt er über ein gepflegtes Passspiel, mit dem er statistisch herausstach. 91% seiner Pässe fanden den Mitspieler – ein Wert, den nur 4 von 52 Innenverteidigern der „Eerste Divisie“ mit mindestens 1.500 Einsatzminuten überbieten konnten. Nicht zu überbieten war hingen Schenks progressives Passspiel, das mit 81% Präzision Ligaspitze war. Mit rund 9 gespielten Pässen dieser Art scheute sich Schenk nicht davor, für Raumgewinn im Spielaufbau zu sorgen. Auch dank seiner Qualitäten war De Graafschap folglich das Team mit den durchschnittlich zweitmeisten Pässen im Spielaufbau, während man ansonsten mit einer Passquote von nur 82% sich auf Ligadurchschnittsniveau bewegte.
Perfekter Partner für Jeltsch?
Da Jeltsch als proaktiver Innenverteidiger gilt, der den Zweikampf forciert, bedarf es eines absichernden Parts neben ihm. Auch diesbezüglich könnte Schenk perfekt passen. Denn von den 52 Innenverteidigern der Liga führte keiner so wenig Defensiv-Duelle wie Schenk mit nicht einmal 3.5 pro 90 Minuten. Dass er immer wieder ein gutes Timing im Zweikampf beweist, zeigt seine Defensiv-Zweikampfquote von fast 70%. Zudem war er mit dieser Herangehensweise fester Bestandteil der immerhin sechstbesten Defensive der Liga. Die Mehrzahl seiner Balleroberungen erfolgte stattdessen über die Antizipation der gegnerischen Pässe. Bei abgefangenen Pässen zählte er zum oberen Viertel aller Spieler auf seiner Position und bekräftigte damit seinen vorausschauenden Spielstil, der gleichzeitig sein fehlendes Top-Speed kaschieren kann.
Schenk als Perfect Match für FCN?
Unter den Fans von De Graafschap dürfte es den ein oder anderen Enttäuschten geben, der Schenk gerne weiterhin beim Verein aus Doetinchem gesehen hätte. Schenk selbst sagte vor einigen Wochen, dass er für alles offen sei und nach dem Höchsten strebe. Ein Wechsel zu einem deutschen Zweitligisten wie den 1. FC Nürnberg wäre sicherlich ein Schritt nach oben. Da Schenk auch auf 113 Eredivisie-Einsätze in seinem Portfolio verweisen kann, wäre ihm dieser Schritt durchaus zuzutrauen. Zumal er sich mit seinen 31 Jahren in guter Verfassung befindet und noch viel mehr als erfahrener, spielstarker, intelligenter, kopfballstarker, linksfüßiger und obendrein ablösefreier Innenverteidiger perfekt ins gesuchte Profil des FCN passen würde.