Sevcik verlässt FCN sofort
Der 1. FC Nürnberg beendet das nächste Missverständnis und bricht die Leihe von Michal Sevcik ab. Wie der Club auf seiner Website bekannt gibt, kehrt der 22-Jährige mit sofortiger Wirkung zu seinem Stammverein Sparta Prag zurück, um von dort aus erneut verliehen zu werden. Vor vier Wochen hieß es noch, dass der Mittelfeldspieler nach einem Gespräch mit Trainer Miroslav Klose einen zweiten Anlauf in der Rückrunde wagen würde. Nachdem es in den beiden Rückrundenspielen jeweils nicht für eine Kadernominierung für den Tschechen reichte, hielt man nun offenbar eine Trennung für die vernünftigste Entscheidung.
„Michal ist bei uns leider nicht auf die Spielzeit gekommen, die er sich vorgestellt hat“, wird Olaf Rebbe zum Leihabbruch zitiert. Aus diesem Grund sei man dem Wunsch des Spielers nachgekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Tatsächlich kam der Jugendnationalspieler in seinem halben Jahr im Frankenland auf magere 152 Einsatzminuten für die Profis. Da er in dieser kurzen Spielzeit zweimal mit einem schönen Distanzschuss traf, war er mit 76 Minuten pro Treffer sogar der torgefährlichste Nürnberger dieser Saison – wenngleich diese Zahlen natürlich alles andere als belastbar waren.
Sevcik mit zu wenig Intensität für Klose
Dass Sevcik durchaus die fußballerischen Qualitäten für die 2. Bundesliga gehabt hätte, konnte man in seinen wenigen Einsätzen für den FCN erahnen. Doch wie Klose schon bezüglich der Leistung seiner Mannschaft auf Schalke sagte: Es braucht in dieser Liga mehr. Dies könnte man so auch auf Sevciks Zeit in Nürnberg übertragen.
Schon im August erklärte der FCN-Trainer, dass Sevcik zwar ein Unterschiedsspieler sein könne, aber noch an anderen Dingen arbeiten müsse. Diese Einschätzung erneuerte er im November: „Es fehlt halt Intensität“, so der 46-Jährige (via Nürnberger Nachrichten), der zudem andeutete, dass er mit Sevciks Trainingsleistung oftmals nicht einverstanden war. Bis heute schien sich daran wenig geändert zu haben.
Nach nächstem Abgang: Verstärkung gebraucht
Mit diesem Leihabbruch arbeiten Sportvorstand Chatzialexiou und Sportdirektor Rebbe weiter mit Hochdruck daran, den zu Hinrundenende aufgeblähten Kader zu verkleinern. Schließlich ist Sevcik nach Taylan Duman, Florian Pick, Tim Handwerker und Kanji Okunuki (plus Hungbo-Verkauf) bereits der fünfte Spieler, der den Club in diesem Winter verlässt. Auch Benjamin Goller könnte noch folgen.
All diese Abgänge machen einen Neuzugang für die Rückrunde immer wahrscheinlicher, inzwischen sogar fast schon zur Pflicht. Denn für Spielmacher Julian Justvan gäbe es derzeit keinen Ersatz, wie es Duman oder Sevcik zumindest nach Spielerprofil hätte sein können. Der fehlende Backup für die Sturmspitze ist ohnehin ein Dauerthema, da Lukas Schleimer schon lange nicht mehr überzeugen konnte und Janni Serras derzeitige Situation der von Sevcik nicht unähnlich ist.
Noch bis zum 3. Februar hat der 1. FC Nürnberg Zeit, sich für die Restsaison zu verstärken. Da Sportvorstand und Trainer betont haben, dass es erst Abgänge geben müsste, um neue Spieler zu verpflichten, darf und muss man inzwischen davon ausgehen, dass in spätestens einer Woche mindestens ein neues Gesicht in Nürnberg zu sehen sein wird.