Neue Stärke im Umschaltspiel
Auch wenn man es aus dem Ballbesitz noch nicht schafft, Torchancen zu kreieren, ist man zumindest nach Balleroberung für Gefahr gut. Bereits 8 Abschlüsse verzeichnet die Klose-Elf nach eigenen Kontern, was nur vom KSC (9) getoppt werden kann. Auch beim Umschaltspiel in Richtung Defensive gilt es zu unterteilen. Das Gegenpressing, also die direkte Rückeroberung nach Ballverlust funktioniert nach wie vor nicht gut und man zählt diesbezüglich nach wie vor am Ende der Tabelle anzusiedeln, was mitunter auch der eigenen Struktur im Ballbesitz zuzuschreiben ist. Deutlich verbessert ist hingegen die Bereitschaft der Spieler, nach Ballverlust möglichst schnell wieder hinter den Ball zu kommen und die Räume für den Gegner eng zu halten. In der Folge ließ man erst einen gegnerischen Abschluss nach Umschaltsituationen zu, was von keinem Team unterboten wird.
Kloses goldenes Händchen?
Der in der Breite verstärkte Nürnberger Kader zeigt sich auch an den Cluberer Einwechselspielern. Mit 4 Treffern (Ligabestwert) erzielten die FCN-Joker die Hälfte der 8 Saisontore. Kein anderes Team verzeichnet bislang so viele Tore nach Einwechslung. Lubach erzielte gegen Schalke das wichtige 3:1, Sevciks Traumtor sicherte in Darmstadt einen Zähler und Tzimas sowie Duman drehten die Partie in Ulm. Man könnte auch sagen, dass Miroslav Klose mit seinen Einwechslungen bis dato häufig ein gutes Händchen bewies.
Die Moral stimmt
Obwohl man in puncto Laufleistung nach wie vor weit von den eigenen Ansprüchen entfernt auf Platz 18 steht, kann der FCN seinen „neuen“ Spirit und Zusammenhalt im Team mit anderen Zahlen untermauern. Die junge Mannschaft führt derzeit die viertmeisten Zweikämpfe der 2. Bundesliga und zugleich die meisten Defensivduelle (397) aller Teams. Obendrein konnte man alle bisherigen 7 Punkte nach Rückstand einfahren und mit den beiden gedrehten Spielen gegen Schalke und Ulm bereits die 2 Siege aus der Vorsaison nach Rückstand egalisieren.
Punktetechnisch im Soll
Das Weiterkommen im DFB-Pokal sowie die beiden Siege aus den ersten 5 Spieltagen sorgen für einen punktetechnisch sehr soliden Nürnberger Start in die Spielzeit 24/25. Mit 7 Zählern hat man genau so viele Zähler auf dem Konto wie in den beiden letzten Saisons. Um diesmal eine bessere Runde zu spielen, muss man sich jedoch in den kommenden Partien noch deutlich im taktischen und spielerischen Bereich steigern.