Jubiläumstor zum Geburtstag?
Am Sonntag wird der 1. FC Nürnberg auf den Tag genau 125 Jahre alt. Im ausverkauften Max-Morlock-Stadion möchte man den Geburtstag nutzen, um das vorletzte Heimspiel der Saison siegreich zu gestalten – und nebenbei könnte man als erst zehnter Verein überhaupt mit einem Treffer das 1300. Nürnberger Zweitligator erzielen. Der FCN-Gegner aus Elversberg bringt zwar nicht annähernd diese Historie mit, ist aber mit 49 Punkten und Platz 4 noch mittendrin im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga.
Spielstarker Gegner
Auf den FCN wartet ein Gegner, der über viel Qualität und gute Abläufe im Spiel nach vorne verfügt. Individuell sind unter anderem Rechtsverteidiger Elias Baum, Spielmacher Muhammed Damar und Torjäger Fisnik Asllani hervorzuheben. Die SVE steht für eine aktive Spielweise und sucht gerne schnell den Weg nach vorne. In puncto Intensität gehört sie mit Magdeburg und Paderborn zur Benchmark der Liga und rangiert auch in sämtlichen physischen Parametern in den Top 3.
Hoher Zentrumsfokus
Das Elversberger Spiel zeichnet sich durch einen hohen Zentrumsfokus aus. Unfassbare 58% ihrer Tore initiieren sie durch die Spielfeldmitte. Sie sind nur schwer zu greifen, da sowohl Damar als auch Asllani eine Mischung aus Stürmer und Zehner verkörpern und zudem gute Tiefenläufe aufweisen. Ein häufig genutztes Stilmittel sind flache Diagonalpässe in die Zone vor dem gegnerischen Strafraum, die auch von den einrückenden Flügelspielern und dem nachrückenden Sahin situativ besetzt wird.
Dass die Elf von Horst Steffen die mit Abstand meisten Tore aus der Distanz erzielt, ist kein Zufall. Immer wieder überlädt man diese Räume, sodass man öfter als andere Teams einen freien Fuß aus 18–20 Metern zum Abschluss vorfindet. Mit diesen Überladungen hatte auch der FCN im Hinspiel große Probleme.
Was für den FCN spricht
Der Club ist sehr darauf bedacht, das Zentrum gut zu schützen, und ist dafür gegen kopfballstarke Gegner anfällig. Dies braucht man gegen die Saarländer jedoch nicht zu befürchten. Denn sie sind nicht nur ligaweit das einzige Team, das noch nicht unmittelbar nach einer Ecke traf, sondern verzeichnen bislang lediglich einen Kopfballtreffer. Stattdessen sind die Gäste selbst nach ruhenden Bällen etwas anfällig, während sie aus dem Spiel heraus mit 24 Gegentoren die beste Defensive stellen.
Nicht vorbei
Auch wenn es beim 1. FC Nürnberg nicht mehr um die Ligazugehörigkeit für die kommende Saison geht, ist diese Spielzeit mitnichten vorbei. Nach wie vor hat man es in der eigenen Hand, die Saison in der oberen Tabellenhälfte zu beenden. Gegen einen Gegner, für den es noch um sehr viel geht, ist der 125. Geburtstag ein würdiger Rahmen, um nach zwei Heimniederlagen in Folge zurück auf die Siegerstraße zu kehren.