Nürnberg fehlt es an Tiefe
Erst 2 Steilpässe brachte der 1. FC Nürnberg hinter die gegnerische Abwehr zum Mitspieler. Die magere Ausbeute hat mehrere Gründe. Bislang kam man nicht sonderlich häufig in Situationen, in denen man den Rücken der gegnerischen Abwehr hätte attackieren können. Zum anderen fehlt es dem Cluberer Offensivspiel aber auch an Läufen in die Tiefe, wodurch man den Gegner nicht auseinanderzieht und es ihm entsprechend einfach macht, zu verteidigen. Vor allem mit Julian Justvan verfügt der FCN über einen Spieler, der diese Bälle extrem gut spielen könnte. Der Neuzugang kreierte in seiner letzten Zweitligasaison 22/23 nicht nur viele Torchancen, sondern spielte tatsächlich die meisten Pässe hinter die gegnerischen Abwehrketten.
Offensive Magdeburger Ausrichtung
Im anstehenden Heimspiel erwartet der 1. FC Nürnberg mit dem FC Magdeburg einen sehr offensiven Gegner, der das Spielfeld sowohl in der Länge als auch Breite maximal ausnutzt. Dadurch ergeben sich aber auch Probleme nach Ballverlust, wenn das eigene Gegenpressing nicht greift, derer sich auch FCN-Trainer Miroslav Klose bewusst ist: „Natürlich wissen wir, dass wir Chancen haben, wenn wir umschalten und Ballgewinne haben.“ Auch die Zahlen belegen diesen Eindruck. Zwei der drei Magdeburger Gegentore in dieser Spielzeit resultierten nach gegnerischen Umschaltsituationen, nachdem man diesbezüglich bereits in der abgelaufenen Saison das Schlusslicht darstellte.
Wenig überzeugende Konkurrenz
Forkels Konkurrenz auf dem offensiven Flügel konnte in den letzten Wochen nur bedingt überzeugen. Auf der linken Außenbahn erlebte Florian Pick nicht gerade seine besten Spiele, was auch Klose bestätigte: „Wir sind mit ihm ganz ehrlich ins Gericht gegangen nach dem Darmstadt-Spiel. […] Er ist unzufrieden mit seinem Spiel gewesen.“ Auch Kanji Okunuki steckt seit geraumer Zeit im Formtief, während sowohl Michal Sevcik als auch Julian Justvan lieber den rechten Halbraum besetzen. Insofern könnte das Startelfdebüt von Dustin Forkel eine realistische Option sein.
Ein Spiel für Dustin Forkel?
„Wir müssen auf der Seite die Räume eng machen. Wenn uns dort Ballgewinne gelingen, wissen wir, dass wir mit unseren Spielern gefährlich sein können.“, kündigt Klose den Plan für das Spiel am Samstag an. Worte, die gut zum Spielerprofil Dustin Forkels passen. Der 19-Jährige bringt ein gutes Timing für Läufe in diese gefährlichen Räume mit und empfing nicht zufällig in der abgelaufenen U19-Saison mit 3.6 langen Bällen pro 90 Minuten die meisten aller Cluberer. In Verbindung mit seiner Dynamik könnten Bälle hinter die hochstehende Magdeburger Abwehr in Forkels Richtung ein entscheidendes Element für die Mission Heimsieg darstellen. Dass er Treffer erzielen kann, bewies er nicht nur in sämtlichen Juniorenteams, sondern auch in der Vorbereitung, als er mit 6 Treffern der erfolgreichste Torschütze der Klose-Elf war. Und wer weiß, vielleicht klappt es am Wochenende ja auch mit dem ersten Zweitligator.