Darum ist der Justvan-Transfer unabdingbar!  

Mit Julian Justvan verpflichtet der 1. FC Nürnberg den langersehnten Spielmacher und Unterschiedsspieler, der einen großen Beitrag für mehr Kreativität im FCN-Spiel leisten kann.

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Foto: fcn.de / Fotomontage

Justvan neuer FCN-Kreativspieler

Endlich hat der 1. FC Nürnberg in Julian Justvan seinen lang ersehnten Spielmacher gefunden. Der 26-jährige Mittelfeldspieler kommt laut Transferexperten Florian Plettenberg fest von der TSG Hoffenheim (Vertrag bis mind. 2027 / Ablöse ca. 1 Mio. €) und soll das Angriffsspiel der Franken bereichern. Nicht erst seit dieser Saison scheint dem FCN ein echter Kreativkopf im Spiel zu fehlen. Der beste Vorlagengeber der vergangenen Saison, Benjamin Goller, fehlt bekanntermaßen noch verletzt. Ohnehin waren seine 40 kreierten Chancen bei Weitem kein Top-Wert. Betrachtet man jeweils den Top-Kreateur pro Team, so konnte dies nur Hansa Rostocks Ingelsson mit 37 kreierten Chancen unterbieten. Den genannten Spielern ist mit teaminternen Top-Werten dabei kein Vorwurf zu machen. Schließlich könnte die Chancenkreation auch auf mehrere Schultern verteilt werden. Doch was Pässe aus dem laufenden Spiel heraus angeht, die eine klare Torchance nach sich zogen, spielten nur zwei Teams weniger als der Club in der abgelaufenen 2. Bundesliga-Saison.

FCN ohne Spielmacher

Das Gefühl, dem FCN würde es oftmals an der zündenden Idee fehlen, transportierte sich auch in die neue Saison und lässt sich sogar mit Zahlen untermauern. Lediglich 7 Abschlüsse konnte die Klose-Elf in den beiden ersten Ligaspielen aus dem geordneten Ballbesitz heraus kreieren – genauso viele wie nach Konterangriffen. Zum Vergleich: in der Vorsaison waren es noch doppelt so viele Abschlüsse pro 90 Minuten aus dem eignen Ballbesitz heraus. Freilich sind diese Zahlen aufgrund der Kürze der neuen Saison noch nicht belastbar. Trotzdem untermauerte auch der DFB-Pokal-Auftritt in Saarbrücken diesen Trend, dass man große Probleme damit hat, hinter die gegnerische Abwehrkette oder in die Schnittstellen zu gelangen.

Justvan als Unterschiedsspieler

Umso größer liegt nun die Hoffnung auf Julian Justvan, dessen Qualitäten wie gemalt für die fränkische Kreativarmut scheinen. Insbesondere in seiner letzten 2. Bundesliga 2022/2023 beim SC Paderborn stellte der gebürtige Landshuter Bestwerte auf. Nur zwei Spieler konnten mit ihrem Passspiel einer höhere Chancenqualität kreieren. Mit 81 kreierten Chancen – und damit doppelt so viele wie Nürnbergs bester in der Vorsaison – war Justvan diesbezüglich der fünfbeste der Liga. Mit seiner Kreativität und Technik spielten er die meisten Pässe aller 2. Ligaspieler hinter die gegnerische Abwehr. Auch die Schnittstellen in den Abwehrketten suchten in jener Spielzeit nur drei Spieler häufiger. Da seine Kreativpässe von hoher Qualität waren (jeweils über 40% Präzision), waren die gegnerische Defensive ständig in Alarmbereitschaft, die Tiefe und Zwischenräume sichern zu müssen.

Justvan: Teil der Lösung

Selbst beim klaren Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98, für die er in der vergangenen Rückrunde 14-mal auflief und keinen Sieg sowie 10 Niederlagen hinnehmen musste, konnte Justvan trotzdem respektable vier Scorerpunkte beisteuern. In Verbindung mit seinen starken Leistungen in Paderborn kann man daher definitiv von einem Unterschiedsspieler für die 2. Bundesliga sprechen. Sein kreativer linker Fuß wird dem 1. FC Nürnberg sicherlich guttun. Allerdings wird auch er allein die Offensivprobleme des FCN nicht lösen können. Denn dazu bedarf es ganzheitlicher, mannschaftstaktischer Lösungsansätze und nicht nur der Verpflichtung von Qualität. Jedoch dürfte der Transfer von Julian Justvan diese Aufgabe für Miroslav Klose deutlich erreichbarer machen.