Mathenias unklare Zukunft
Nachdem Christian Mathenia in den vorherigen Jahren stets die Nummer 1 beim 1. FC Nürnberg war, verlor er diesen Posten in der Rückrunde an Carl Klaus. Eine Rückkehr als Stammtorhüter scheint ausgeschlossen. Laut BILD-Informationen war der 32-Jährige bereit, die Rolle des Ersatzkeepers für Jan Reichert zu akzeptieren. Da der Club aber nun wohl nach einer weiteren Personalie für das Tor Ausschau hält, kommt vermutlich auch Mathenia nochmal ins Umdenken.
Enttäuschendes 23/24
Die Degradierung Mathenias kam dabei nicht von irgendwoher. Nachdem Mathenia in den Jahren zuvor auf der Linie als sicherer Rückhalt agierte, änderte sich dies 2023/2024. Seine 1.8 Gegentore pro 90 Minuten werden lediglich von Grill (2.3) und Fährmann (1.9) übertroffen. Sein Nachfolger Klaus kassierte ebenso wie Mathenia 30 Gegentreffer, stand dabei aber 400 Minuten mehr auf dem Feld. Während Klaus 30 der 92 Abschlüsse auf sein Tor passieren lassen musste, waren es bei Mathenia 30 von 72 Torschüssen.
Schwächen mit Ball am Fuß
Mathenias Schwächen im Spielaufbau sind bekannt. Mit einer Passquote von 85% gehört er zu den ungenauesten Torhütern der Liga, untertroffen nur von den beiden Absteigern Stritzel (Wehen) und Kühn (Osnabrück). Besonders auffällig ist seine mangelnde Präzision bei langen Bällen, von denen nur 59% einen Mitspieler fanden, was ihn zum schwächsten Torwart in dieser Kategorie macht.
Ungewohnte Schwächen auf der Linie
Noch besorgniserregender ist allerdings Mathenias Ausbeute auf der Linie. Der 32-Jährige kassierte acht Gegentreffer mehr, als es die Abschlussqualität der Gegner erwarten ließ. Im Schnitt bedeutet dies, dass Mathenia in jedem zweiten Spiel ein vermeidbares Gegentor hinnehmen musste. Auch mit diesem Wert belegt er deutlich den letzten Platz aller Torhüter. Zum Vergleich: Kiels Timon Weiner verhinderte mit seinen Paraden 8 Gegentreffer.
Ernsthafte Alternative?
Trotz seiner zweifellos vorhandenen Verdienste sollte Christian Mathenia in den Planungen für die kommende Saison keine ernsthafte Option als Herausforderer für Jan Reichert sein. Die von Joti Chatzialexiou hervorgehobenen Vorbilder wie St. Pauli, Leverkusen und Stuttgart setzen auf Torhüter, die aktiv am Spielaufbau teilnehmen. Der ehemalige Cluberer Nikola Vasilj, derzeit im Tor der Kiezkicker, führte in der vergangenen Saison 70% seiner Abstöße kurz aus, während Mathenia bei 50% seiner Abstöße den langen Ball suchte. Mit seiner Erfahrung und Akzeptanz in der Kabine kann Mathenia sicherlich noch einen Mehrwert für den FCN darstellen, auf dem Spielfeld jedoch eher nicht.
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