Trotz Niederlage: Gewinner Fabio Gruber
Trotz der bitteren 1:2-Niederlage brachte die Partie bei Jahn Regensburg auch Gewinner auf Seiten des 1. FC Nürnberg hervor. Denn der für den Unglücksraben Florian Flick eingewechselte Fabio Gruber lieferte eine überzeugende Leistung ab. Als hätte er die gesamte Saison nichts anderes gemacht, übernahm der Winterneuzugang aus Verl auf Anhieb die Verantwortung in der Abwehrzentrale der Franken.
Diese defensive Dominanz, die der 22-Jährige versprühte, spiegelte sich insbesondere in bemerkenswerten Statistiken wider. Obwohl der Innenverteidiger erst in der 59. Minute ins Spiel kam, war er nach Abpfiff der Nürnberger mit den meisten Balleroberungen (13) und mit den zweitmeisten geführten Luftzweikämpfen (7), gewann zudem 86 % seiner Defensiv-Zweikämpfe. Mit einem guten Mix aus Physis und Antizipation erstickte Gruber Regensburger Konterversuche im Keim, half dabei, den Druck hochzuhalten, und leitete sogar gefährliche Aktionen in der Offensive ein.
Klose zufrieden mit Gruber
Auch Miroslav Klose sah einen starken Auftritt des gebürtigen Augsburgers: „Fabio hat seine Chance sehr genutzt.“ Zudem lobte der FCN-Trainer die Geduld von Gruber, der nach seinem damals schon guten Debüt beim 4:3-Sieg in Magdeburg fünf Spiele lang ohne Einsatzminute blieb: „Er hat lange darauf gewartet […]. Aber das sieht man auch im Training. Wenn er nicht so arbeiten würde, würde er nicht so performen können.“ Der 46-Jährige ist offenbar vollends zufrieden mit dem 1,88 Meter großen Verteidiger.
Nachdem Robin Knoche für das kommende Heimspiel gegen den HSV verletzungsbedingt ausfallen wird und das Flick-Experiment offensichtlich scheiterte, wird diesmal wohl kein Weg an Gruber vorbeiführen. Zumal er als kopfballstärkster Spieler im FCN-Kader – niemand anderes führte und gewann mehr Luftduelle in den letzten 365 Tagen als Gruber – gegen den Tabellenzweiten umso mehr gefordert sein wird.
Feuertaufe gegen Hamburgs Selke
Denn auf Seiten der Hamburger spielt mit Stürmer Davie Selke der wohl kopfballstärkste Stürmer der 2. Bundesliga, der neun seiner 17 Saisontore per Kopf erzielte. Größer könnte die Aufgabe für den bislang 50 Zweitligaminuten erfahrenen Abwehrspieler in seinem erst dritten Einsatz also kaum sein.
Angesichts seines starken ersten Eindrucks muss man sich mit Gruber in der Innenverteidigung selbst gegen den HSV zunächst keine großen Sorgen machen – wenngleich Kapitän und Abwehrchef Knoche natürlich schwer zu ersetzen sein wird. Doch gerade aufgrund seiner Robustheit und Kopfballstärke könnte Fabio Gruber genau der Richtige sein, um Hamburgs Selke in Schach zu halten. Mit einem guten Startelfdebüt könnte das der Startschuss für eine neue Abwehrkante im Trikot des 1. FC Nürnberg werden.