Caspar Jander: Zu gut für die 2. Bundesliga?

Auch wenn Caspar Jander "nur" aus der 3. Liga zum 1. FC Nürnberg wechselte, kristallisierte er sich früh als Königstransfer heraus. Der 21-Jährige nimmt in jeder Spielphase eine Schlüsselrolle der Klose-Elf ein.

Nürnbergs Königstransfer

Die Nürnberger Transferperiode hätte im Sommer kaum turbulenter sein können. Neben neuen sportlich Verantwortlichen wurde auch der Kader runderneuert. Mit Robin Knoche, Julian Justvan und Co. konnte man viele prominente Namen verpflichten. Der bis hierhin stärkste Neuzugang wurde aber bereits im Winter diesen Jahres fix gemacht: Caspar Jander. Nach seiner Knieverletzung in der abgelaufenen Rückrunde startete der Ex-Duisburger bereits vor dem offiziellen Vorbereitungsstart, um zum Auftakt bei 100% zu sein. Schon rund um das Trainingslager kristallisierte sich heraus, dass mit Jander zu rechnen ist. Auch deshalb nahm Klose nach dem Testspiel gegen die Blackburn Rovers bereits mehrfach das Wort „fantastisch“ in den Mund, als der laufstarke Mittelfeldspieler Thema war. „Das ist Fußballintelligenz“, geriet sein Coach regelrecht ins Schwärmen.

Zu gut für die 2. Bundesliga?

Ein paar Monate später ist Caspar Jander gefühlt Woche für Woche der beste Spieler auf dem Feld. Nicht nur in der 2. Bundesliga, sondern auch im DFB-Pokal gegen einen Euro League Teilnehmer. 93% Passquote, die meisten geführten Zweikämpfe (29) auf dem Feld und beeindruckende 15 von 16 Defensivduellen, die er für sich entscheiden konnte. Das Besondere ist, dass Janders Leistung nicht einmal außergewöhnlich gut für seine Verhältnisse war, sondern lediglich die Bestätigung der Vorwochen. Die Konstanz, mit der der 21-Jährige vor der Dreierkette agiert, ist außergewöhnlich. Obwohl er eigentlich eher als Box-to-Box Spieler gilt, konnte er sich an seine neue Rolle schnell gewöhnen. Seit der Umstellung bringt er 94% seiner Pässe zum Mitspieler, da er auch unter Druck die Ruhe behält und zu den pressingresistentesten Spielern der 2. Bundesliga gehört. Entscheidend hierfür ist auch seine Schnelligkeit im Kopf, dank welcher er das Spielfeld permanent beobachtet und somit stets weiß, was vor und hinter seinem Rücken passiert.

In jeder Spielphase entscheidend

Janders Wichtigkeit für das Nürnberger Spiel ist bereits jetzt kaum messbar, denn in jeder Spielphase nimmt er eine Schlüsselrolle ein. Im häufig praktizierten 3-1-Aufbau kommt ihm naturgemäß eine zentrale Rolle im Spielaufbau zu. Gegen den Ball sorgt er zusammen mit Jens Castrop dafür, dass die Abstände zwischen Defensive und Offensive passen, um den Gegner möglichst nicht zwischen die Ketten kommen zu lassen. Verliert der FCN den Ball, ist es häufig Jander, der den zweiten Ball einsammelt. 49 zweite Bälle konnte Jander bereits erobern, was wenig überraschend der Nürnberger Bestwert ist. Im offensiven Umschaltspiel schaltet sich Nürnbergs Nummer „20“ situativ auch ein und treibt viele Bälle in Richtung letztes Drittel.

Wo liegt Janders Zukunft?

Die Saison ist noch relativ jung, weshalb Spekulationen um Janders Zukunft eigentlich noch nicht angebracht sind. Jedoch wäre es bei dessen Leistungen nahezu grotesk, wenn er nicht bereits auf dem Zettel zahlreicher Erstligisten stehen würde. Als Gegenleistung wäre sicherlich mit einer sehr stattlichen Millionenablöse zurechnen. Aus Nürnberger Sicht sind solche Spekulationen aber zum Glück noch Zukunftsmusik. Aktuell kann man sich über die starken Leistungen Janders im Club-Trikot freuen. Im Idealfall noch eine lange Zeit, denn wie Miroslav Klose sagt: „Es ist ein fantastischer Spieler. Glücklicher kann ich nicht sein, dass ich so einen Spieler in meinen Reihen habe.“

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