Besser als gedacht: FCN bei Offensiv-Standards in der Ligaspitze!

Die Daten liefern ein eindeutiges, wenn auch überraschendes Ergebnis.

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Foto: DO IT NOW Media

FCN-Dauerthema: Standards

Es ist nun schon seit vielen Jahren ein Dauerthema beim 1. FC Nürnberg: Standardsituationen. Trotz der im Laufe dieses Jahres neu hinzugewonnenen Körpergröße in der Innenverteidigung bleibt der Club weiterhin anfällig bei ruhenden Bällen. So münden beispielsweise in der bisherigen Zweitligasaison über die Hälfte aller gegnerischen Ecken in einem Abschluss.

Etwas überraschend hingegen ist, dass der FCN bei Offensiv-Standards rein statistisch zu den besten Teams der 2. Bundesliga zählt. Auf Grundlage der Chancenqualität und -quantität nach ruhenden Bällen gibt es laut Opta nur drei Mannschaften, die mehr Torgefahr erzeugen. Laut DFL-Daten ist der Club bei Ecken die sechstgefährlichste Mannschaft, bei Freistößen sogar die gefährlichste der gesamten Liga.

Exklusive Elfmeter erzielte der FCN erst zwei Toren aus Standards. Wenn man noch in Betracht zieht, dass eines davon ein Fernschuss von Henri Koudossou (sehr geringer xG-Wert) gegen den KSC war, ließ man bislang zu viele Chancen nach ruhendem Ball ungenutzt.

Viele gute Chancen nach ruhenden Bällen

Auch der Eindruck auf dem Platz bestätigt diese Zahlen. Betrachtet man die bisherigen acht Saisonspiele, fallen mehrere gute Torchancen nach Ecken, Freistößen oder Einwürfen auf. Lediglich bei den beiden Niederlagen gegen Hertha BSC und Preußen Münster kam die Klose-Elf zu keiner gefährlichen Aktion nach einem Standard.

Und obwohl sich das Team von Miroslav Klose über seine Spielstärke definieren möchte, ist es derzeit so abhängig von ruhenden Bällen wie kaum ein anderes Team der Liga. Drei der bislang acht erzielten Treffer gingen auf Standardsituationen zurück – darunter die beiden Siegtreffer gegen Düsseldorf und Bochum, die aus einem Elfmeter beziehungsweise Freistoß entstanden. Nur Schalke erzielte prozentual mehr Tore nach Standards.

Erfolgsrezept für die Defensive gesucht

Scheint also, als hätte der Club zumindest offensiv ein Mittel gefunden, ruhende Bälle effektiv zu nutzen – auch wenn noch nicht alles perfekt ist: Noch kommen zu viele Hereingaben nicht über den ersten Pfosten hinaus und die ein oder andere Großchance blieb ungenutzt. Das Potenzial für weitere Verbesserungen ist dennoch klar erkennbar – vor allem auf der Gegenseite. Denn defensiv bleibt der FCN bei Standards weiter auf der Suche nach einem Erfolgsrezept.