Benni Gollers Saison: Höhen und viele Tiefen

Tragischer Held: Benjamin Goller lieferte 23/24 einige Bestwerte, aber auch zahlreiche Tiefstwerte beim 1. FC Nürnberg.

Benjamin Goller 1. FC Nürnberg CLUBFOKUS
Foto: FCN

Goller als Nürnberger Sinnbild

Trotz vieler aussichtsreicher Situationen standen am Ende der abgelaufenen Saison für Benjamin Goller lediglich 5 Scorerpunkte zu Buche. Der Flügelspieler des 1. FC Nürnberg traf zuletzt am 7. Spieltag Ende September in Braunschweig. Seit Oktober 2023 kam lediglich noch eine Torvorlage dazu – bei der 1:2-Derbyniederlage in Fürth, als Gollers abgefälschte Flanke Anderssons Kopf fand. Trotz der enttäuschenden Ausbeute stand Goller insgesamt an 28 Spieltagen in der Startelf, nicht selten auch aus Mangel an Alternativen.

Viel Torgefahr – in der Theorie

Dass Goller mit 4.2 Expected Goals der drittgefährlichste Cluberer (nach Uzun und Schleimer) war, unterstreicht in erster Linie die auf vielen Positionen fehlende Torgefahr im Nürnberger Kader. Das größere Problem an den 4,2 Expected Goals von Benni Goller ist, dass es nicht mehr sind. Denn der 25-Jährige verzeichnete die meisten Nürnberger Aktionen im gegnerischen Strafraum (3.14/90 min). Zugleich war er aber der Cluberer Offensivspieler mit den wenigsten Abschlüssen (1.16/90 min). Anders ausgedrückt kam Goller so häufig wie kein anderer Spieler der Fiél-Elf in aussichtsreichen Situationen hinter die gegnerische Abwehrkette, aufgrund der schwachen Entscheidungsfindung verpufften viele davon schon frühzeitig im Ansatz.

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Gollers fehlende Präzision

Auch in anderen Bereichen lieferte Goller clubinterne Bestwerte. Der Rechtsaußen schlug mit 3 Flanken pro Spiel die meisten – gleichzeitig war seine Erfolgsquote von 21% angekommenen Hereingaben jedoch die schwächste Quote aller Flügelspieler der 2. Bundesliga. Ähnlich verhält es sich mit Gollers Passquote, die mit 72% die niedrigste des gesamten Nürnberger Kaders darstellt. Hier zeigen sich erneut seine Probleme in der Entscheidungsfindung, die sich auch auf sein Selbstvertrauen auswirkten. Vor allem in der Schlussphase der Saison hatte man nicht selten das Gefühlt, dass er regelrecht Angst vor Fehlern hatte und lieber frühzeitig die Flanke schlug, anstatt das 1-gegen-1 zu suchen.

Viel Aufwand, wenig Ertrag

Zur Wahrheit gehört auch, dass man den Einsatz Goller nie absprechen kann. Der schnelle Flügelspieler absolvierte die mit großem Abstand meisten Sprints und Intensiven Läufe beim 1. FC Nürnberg. Dies ist jedoch sekundär, wenn Aufwand und Ertrag weit auseinanderklaffen. Offensiv war die Entscheidungsfindung katastrophal, defensiv ließ er sich auch zu häufig durch einfache Körpertäuschungen aus dem Spiel nehmen. Man darf gespannt sein, ob und inwiefern sich seine Ausbeute in der nächsten Saison bessern wird. Die vergangene Spielzeit hat in jedem Fall gezeigt, dass der Club auf den Flügelpositionen dringend neue Qualitäten braucht.


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