Becker nach FCN-Debüt „nicht zufrieden“

Gerne hätte der FCN-Neuzugang noch mit Caspar Jander zusammengespielt – liefert aber gleichzeitig Gründe, warum er ihn gut ersetzen könnte.

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Foto: DO IT NOW Media

Unzufriedenstellendes Becker-Debüt?

Nur wenige Stunden war Finn Becker Spieler des 1. FC Nürnberg, ehe er bereits sein Pflichtspieldebüt für seinen neuen Club feierte. Nach nur einem Training rutschte der Neuzugang von der TSG Hoffenheim direkt in die Startelf beim 0:0 gegen den SC Paderborn. Auch wenn der 25-Jährige angesichts der Umstände eine solide Leistung im zentralen Mittelfeld bot, war er im Nachgang der Partie nicht ganz einverstanden mit seinem Einstand: „Es geht besser. Ich bin nicht zufrieden. […] Es war aber schwer für mich, weil ich die Mannschaft nicht kenne.“

Ordentliches Debüt im Clubtrikot.

Becker als Sechser?

Da dürfte die aktuelle Länderspielpause für Becker gelegen kommen, um sich in Ruhe in eine junge Mannschaft einzugliedern, in der er künftig vorangehen möchte: „Weil ich zu den Älteren gehöre – die Rolle möchte ich auch annehmen,“ so der ehemalige St. Paulianer bei ClubTV. Am besten helfen kann Becker wohl auf der Position, auf der er sich am wohlsten fühlt: „Im zentralen Mittelfeld,“ bevorzugt er die Sechs, die er zuletzt in Hoffenheim spielte: „Aber auf der Acht gefällt es mir auch gut,“ sagte er nach seinem ersten Einsatz.

War während seiner Karriere überwiegend im rechten Halbraum zu Hause.

Becker schätzt Jander

Auf die Unterstützung von Caspar Jander kann Becker dabei nicht zählen. Denn der 22-Jährige verließ den FCN unmittelbar nach Beckers Ankunft in Richtung Southampton: „Leider hab ich kein Training mehr mit ihm machen dürfen. Aber ich hätte mich sehr gefreut, auch mal mit ihm zusammenzuspielen, weil ich die Spieler immer gesehen habe und ihn sehr gut fand,“ so Becker, der – im Gegensatz zu Toni Kroos – die Qualitäten des Mittelfeldspielers erkannte, wie er bei ClubTV verriet.

Beckers große Stärke

Becker selbst bringt offenbar genau die richtigen Stärken mit, um Jander zu ersetzen, wie sich anhand seiner Begründung für seine Lieblingsposition erkennen lässt: „Weil ich es mag, unter Druck angespielt zu werden und Gegner um mich herum zu haben. Auch das Spielfeld vor mir zu haben.“ Tatsächlich löste der technisch versierte Linksfuß in der vergangenen Bundesligasaison 63% seiner Drucksituationen erfolgreich. Zum Vergleich: Bei Jander waren es 62%. „Ruhe am Ball, Ballsicherheit. Den Ball nach vorne zu bringen – das ist meine größte Stärke,“ erklärt der ehemalige Jugendnationalspieler.

Nahm in seiner Zeit in Hoffenheim wenig Einfluss im letzten Drittel, kann stattdessen Defensive und Offensive verbinden.

Top-Trainer

Während Becker den jüngeren Spielern helfen möchte, sich weiterzuentwickeln, will er auch selbst noch besser werden. Sein oberstes Credo: „Gewinnen wollen.“ Dabei dürfte ihm nicht nur seine Einstellung, sondern auch sei neuer Trainer helfen. Von Miroslav Klose zeigte sich Becker nach den ersten Eindrücken angetan: „Top-Trainer. Sehr gute Ansprache. Sehr ruhig. Ich freue mich auf die Zeit.“ Umgekehrt dürfte auch Klose hoffen, dass Becker bereits beim kommenden Auswärtsspiel in Karlsruhe mithelfen kann, den 1. FC Nürnberg wieder in die Erfolgsspur zu bringen.