Krise bei Klose: Altach als warnendes Beispiel?
Für Miroslav Klose ist die aktuelle Situation beim 1. FC Nürnberg nicht die erste schwierige Phase als Trainer. Im März letzten Jahres wurde er beim österreichischen Erstligisten SCR Altach aufgrund von Erfolglosigkeit entlassen. Diese Zeit kann als Beispiel dienen, um zu zeigen, mit welchen Herausforderungen Klose bereits konfrontiert war und wie er darauf reagierte.
Verblüffende Parallelen in der Analyse
Interessanterweise traten in Altach vergleichbare Probleme wie jetzt in Nürnberg auf – zumindest, wenn man Kloses damalige und aktuelle Analysen vergleicht. Nach der Niederlage gegen Hertha bemängelte Klose die Unsauberkeit im Passspiel: „Dann ist das Entscheidende, dass die Flanke und der letzte Pass sauber kommen.“ Bemerkenswerterweise äußerte er sich als Altach-Trainer kurz vor seiner Entlassung ganz ähnlich: „Für mich ist entscheidend, dass, wenn wir in diese Positionen kommen, es darauf ankommt, wie man den Ball flankt und wie man auf das Tor schießt.“
Mut und Angriffslust – Kloses ewiges Problem?
Ein weiterer Punkt ist das Attackieren des gegnerischen Strafraums, das Klose gegen Hertha als zu vorsichtig empfand: „Wir sind in unserer Denkweise in der Restverteidigung anstatt offensiv und positiv zu bleiben, dass wir einen Ball vor das Tor bringen können.“ Auch in Altach kritisierte Klose den mangelnden Mut seiner Spieler im letzten Drittel: „Man kann die Box nicht besetzen, wenn man Angst vor dem Konter hat.“
Intensität: Ein Dauerthema für Klose & den FCN
Ein weiteres Dauerthema beim FCN: die mangelnde Intensität. Auch in Österreich beklagte Klose grundlegende Dinge wie Einstellung und Laufbereitschaft: „Leider ist es so, dass wir von banalen Sachen wie Einstellung und Laufbereitschaft sprechen.“
Geduld mit jungen Spielern – damals und heute
Nach 9 Spieltagen und nur einem Sieg in Altach gestand Klose damals ein, dass er nicht erwartet hätte, so lange zu brauchen, um seine Spielidee zu etablieren: „Dass es so lange dauert, davon bin ich selbst nicht ausgegangen.“ Auch sechs Monate später, trotz eines Umbruchs im Kader während der Winterpause, war die Lage kaum besser. Klose appellierte an die Geduld für die jungen Spieler: „Es sind junge Spieler dazugekommen. Wir dürfen jetzt nicht ungeduldig sein. Wir müssen auch ihnen Zeit geben.“ Diese Aussagen ähneln stark seinen aktuellen Einschätzungen zur Entwicklung in Nürnberg: „Die Fortschritte bei jungen Spielern gehen leider langsamer voran, als wir es alle und vor allem ich gedacht haben.“
Klose bleibt positiv – der Glaube an den Teamgeist
Damals wie heute betont Klose sein Vertrauen in die Mannschaft und den gemeinsamen Weg. Dabei bleibt er stets optimistisch: „Ich bin guter Dinge und bleibe optimistisch“, sagte er im März 2023 bei Altach. Um seine Spieler nun in Nürnberg aufzubauen, setzt er auf Einzelgespräche. Wie er der BILD erzählte, sucht er nach Spielern, „die die Situation annehmen und wissen, mit Druck umzugehen.“
Spielerbeteiligung: Ein altbewährtes Konzept
Zudem versucht Klose, seine Spieler aktiv in die Analyse einzubinden. „Sie sollen uns Sachen zeigen den der Taktiktafel. Wir wollen unsere Spieler verstehen“, sagte er im BR-Interview nach dem Hertha-Spiel. In Altach ging Klose sogar noch einen Schritt weiter und bezog die Mannschaft bei der Wahl der Taktik mit ein. Auf die Frage, warum er zwischenzeitlich defensiver agierte, antwortete er: „Durch die vielen Gespräche habe ich aus der Mannschaft rausgehört, dass die Mannschaft sich sicherer fühlt, wenn wir das System umstellen und defensiver denken.“
Kann Klose die Lehren aus Altach ziehen?
Nun wird sich zeigen, wie sich der Trainer Miroslav Klose weiterentwickelt. Da er bereits vor einer ähnlichen Aufgabe stand, könnte ihm diese Erfahrung nun zum Vorteil gereichen. Während er in Altach die richtigen Antworten nicht finden konnte, muss er jetzt beweisen, dass er aus dieser Zeit die richtigen Schlüsse gezogen hat und diese Erkenntnisse in Nürnberg umsetzen kann. Es bleibt zu hoffen, dass er andere Lösungen findet, als die Vergleiche seiner früheren und heutigen Aussagen vermuten lassen.